Schlagwort: SV 1922 Radibor

13.08.2011 TSV 90 Neukirch II – SV 1922 Radibor II13.08.2011 TSV 90 Neukirch II – SV 1922 Radibor II

13.08.2011, 13:00 Uhr
TSV 90 Neukirch II – SV 1922 Radibor II
Neukirch, Sportplatz Waldsiedlung
11. Liga (2. Kreisklasse Westlausitz Staffel Ost) – 30 Zs. – 3:3 – Eintritt: 0€

Über das Honzaland izum deutschen Fußall. Oder anders: Umwege erhöhen die Ortskenntnis!

Massa rief zum großen Fußballsport am Samstag. Übermittler war der navy man. Zur Auswahl standen folgende Spiele: mit dem Zug nach Neubrandenburg und dort Oberliga gucken – nee, muss ni sein. Bissl schlafen muss auch mal sein. Das zweite Angebot war sogenannter Lokalsport bei Bautzen. Die Zweite von Neukirch und Sachsenpokal in Gnaschwitz gegen Freiberg. Mhmhja, neeeee, is och noch ni das Richtige für mich. Aber jetzt, jetzt schnalzt der goju mit der Zunge und der Speichel läuft im Mund zusammen: 3er in CZ 10:30 Mšeno (DIV C), 13:30 Doksy B in Jestrebi (CZ8) und 17:00 Nova Paka (DIV C). Orrrr, obergeil. Zumal der goju weiß, dass in Mšeno in einem Speedwaystadion gespielt wird. Dor navy faselte zwar immer was davon, dass Mšeno irgendwo bei Jihlava liegt, dies konnte ich aber noch berichtigen. Denn die Divize C ist beinhaltet sicherlich keine Orte der MSFL. Wenn dann ist es eher das Mšeno bei Mlada Boleslav. Geht scharf. Treff war dann 7 Uhr 45 am Hauptbahnhof in Dresden und die lustige Fahrt konnte beginnen. Navy man wusste sofort mit fi(c)ktiven Geschichten aus seinem Liebesleben zu erzählen. Vor ein paar Tagen muss ein Mädel nackt in seinem Bett gelegen haben. Den Wohnungsschlüssel hatte sie angeblich vom Vermieter. Jaaaaaaaaaaaaaaaa navy, is schon klar! Wie stehts aktuell um deine Kreditkartenrechnung?

Nach einer netten Rundfahrt durch schöne böhmische Täler war dann alsbald Mšeno erreicht und nach kurzer Suche standen wir auch schon vorm Speedwaystadion (kleine Tribüne). Tore waren auch aufgestellt, nur fehlten dreißig Minuten vorm Anpfiff die Mannschaften, Eckfahnen und weißen Linien auf dem Spielfeld. Und nun? Spielabsage wegen Regen? Falsches Datum? Verdammt! Was machen wir jetzt? Erstes Anlaufpunkt war die Information im Stadtzentrum. Rein ins Büro zur jungen Angestellten, die, wie es sich für ordentliche Jugendliche heutzutage gehört, stilecht das Fratzenbuchprofil geöffnet hatte. Da man(n) sie angucken konnte, wurde sofort mal ein Blick auf ihren Namen geworfen. Doch eine Sekunde später hatte ich ihn schon wieder vergessen. Ihr wurde nun folgende Aufgabe gestellt: Guck mal, ob das Spiel des SK Mšeno abgesagt ist, oder ob es noch einen neuen zweiten Platz in der Stadt gibt. Doch beides negativ. Massa trat irgendwann zur Tür ein, schaute schnell mal bei fotbal.cz nach, applaudierte kurz und verließ dann mit schmerzverzerrten Gesicht das Büro. Des Rätsels Lösung ist: Mšeno in der Div. C ist nicht das Mšeno in dem wir uns gerade aufhalten, sondern ein Stadtteil von Jablonec. Arrrgggghhhhh. gibt’s doch nicht. Da stehen geschätzte fünf Länderpunkte mit ungefähr zehn Grounds in Mšeno und begehen einen fatalen Anfängerfehler. Massa hatte schnell geguckt, was am Wochenende möglich ist, ohne die Orte zu überprüfen, navy man wollte ins falsche Mšeno, was noch durch den goju korrigiert wurde, sich aber auch als falsches Mšeno herausstellte. Das blöde ist, dass mir noch irgendwo im Kopf rumschwirrte, dass ich mich wunderte, warum Mšeno auf einmal Div. C spielt. Aber Lizenzhandel ist im Honzaland ein gängiges Mittel. Naja, alle drei lagen falsch. Kann passieren, muss aber nicht. Massa jedenfalls war sichtlich angefressen und wollte nun die anderen beiden Spiele in CZ auch nicht mehr gucken. Somit wisst ihr jetzt, warum die Ansetzung oben aus Deutschland ist. Auf dem Weg nach Neukirch wurde noch ein kurzer Zwischenstopp in Doksy, dem Paradies für Beischlaf ala Woodstock eingelegt. Ein schöner Badesee, Zelte und Bungalows luden zum verweilen ein. Ich machte das Angebot an navy man, dass wenn wir schon einmal hier sind, wir doch Zeltroulett spielen können. Die Regeln sind folgende: man geht an ein Zelt, öffnet dieses und nimmt dann halt was kommt. Wollte er aber nach anfänglichen Interesse dann doch nicht machen. So noch einen Blick ins Stadion von Doksy geworfen, in dem der TJ Doksy seine Heimspiele austrägt und der Fan sein Hintern auf einer kleinen Tribüne platzieren kann.

Zeitsprung: Angekommen in Neukirch konnten wir nach 90 langweiligen Minuten einen Kunstrasenplatz mit einem recht großen Hang auf einer und einem guten Blick auf die Ortschaft auf der anderen Seite im Sachseninformer abhaken. (goju)

18.05.2010 SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel18.05.2010 SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel

18.05.2010, 18:30 Uhr
SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel
Radibor/Radwor, Sportplatz Radibor/Radwor
Kreispokal Bautzen – 40 Zs. – 0:2

„Sport treiben – fit bleiben“ prangt am Sportplatz in Radibor. Aber auch „Sportej a narodej-zdar!“. Ja, wir sind wieder einmal bei den Sorben gelandet. Kreispokal auf einen Mittwoch, da erscheint hin und wieder der angesetzte Schiedsrichter nicht am Sportplatz und der gastgebende Verein muss jemanden die Pfeife und die Karten in die Hand drücken. Souverän und ohne nur den geringsten verdacht auf Bevorzugung seiner Mannschaft aufkommen zu lassen, erledigte der Auserwählte seine Aufgabe. Und das war wirklich so, wie es da steht. Ohne einen Ansatz von Ironie. Ein Abend mitten in der Woche beim Sorben. Wir werden gefragt woher wir kommen und was wir hier machen. Wir sagen darauf woher wir kommen und was wir hier machen. Ein kleiner Käfer erregt meine Aufmerksamkeit, da ich einen solchen noch nie gesehen hatte. Braun mit kleinen schwarzen Augen und einer Nase die aussah wie ein Stachel. Oder war es ein Rüssel? Lange musste ich ihn betteln, dass er wenigstens Einmal in die Kamera schaut. Aber die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Ein Abend mitten in der Woche im Sorbenland. Dieses erstreckt sich grob von Bautzen bis nach Cottbus/Lübbenau. Man kann das Gebiet auch als Ober- Und Niederlausitz bezeichnen. Sprachlich eine Mischung aus Tschechisch und Polnisch. Es sollen noch 20 – 30.000 Menschen diese Sprache aktiv sprechen. Erleben durften wir das vor Jahren in Ralbitz-Horka, oder als ich selber noch gegen den Ball trat und bei einem Auswärtsspiel in Panschwitz-Kuckau antreten durften. Aber nicht nur in Teilen Sachsen und Brandenburgs wird Sorbisch gesprochen. In den USA gibt es einen Ort Namens Serbin in Texas und auch in Australien gab es sorbische Siedlungen. Wenn es nur eine slawische Sprache gäbe, könnte diese auch den Charakter einer Weltsprache annehmen. Von der Kamtschatka bis in die Lausitz, von Murmansk bis nach Strumica in Mazedonien. Gar nicht mal so klein das Verbreitungsgebiet der Slawen. Hätte ich doch früher in der Schule mal Russisch statt Wirtschaft/Technik gelernt. Kann ich aktuell mehr gebrauchen als das Wissen, wie man Transistoren an eine Leiterplatte lötet. Das Spiel ist zu Ende. Wir begeben uns wieder aus dem Sprachgebiet de Sorbischen in das Sprachgebiet des Obersächsischen im Raum Dresden/Meißen, mit dem schon Luther seine Bibel schrieb. Sächsisch und Slawisch = Weltsprachen!!!!! (goju)