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07.10.2022, 15:00 Uhr
FK Igman Konjic – FK Velež Mostar
Kakanj, Stadion Mladost Kakanj
Premijer Liga – 300 Zs. (10 Gäste) – 0:1
geschätzte Lesezeit ca. 5 Minuten


Über Tschechien, Österreich, dort wurde sich getroffen, ging es über Slowenien und Kroatien nach Bosnien. Außer das BanjaLucas den der stille Teilhaber als inkompetenten Nichtfahrer beschimpfte und der Sportliche seinen zypriotischen Raki aus dem vor einigen Wochen liegenden Liebesurlaub an die Luis Bande verteilte, war das ein Gelumpe, es wurde nach jeden Schluck nach der Wasserflasche gerufen, war alles locker flockig. Geiles Wetter draußen und drinnen mal mehr mal weniger tiefsinnige Gespräche über Fußball und die Welt. Der stille Teilhaber aka der Bierathlet meinte nur geil, geiler am geilsten oder Stiegl, Union, Karlovačko. In der anvisierten Zeit wurde die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas erreicht.
Wir wurden für ein paar Tage von unseren bosnischen Freunden zu einer Feierlichkeit eingeladen und um natürlich auch wieder einige Zeit mit ihnen zu verbringen. Alles ungezwungen und auf freundschaftlicher Grundlage. So lagen wieder ein paar spannende Tage vor uns.
Da Winnie Puuh das erste Mal zu Besuch mit war, ging es die üblichen Wege (ok eigentlich sind wir jedes Mal dort) wie in die Altstadt, Cevapcici essen, Bosanska Kafa trinken, zum Vijećnica das ehemalige Rathaus, welches nun als Nationalbibliothek von Bosnien-Herzegowina fungiert, wieder zur Žuta Tabija, die gelbe Bastion oder mit der Seilbahn den Trebević hinauf, um die ehemalige olympische Bobbahn zu erkunden oder diese phänomenale Aussicht auf Sarajevo zu genießen. Bei ersteren waren einige Graffiti übermalt und Bauarbeiten im Gange. Aber auch neues für mich wurde unternommen, meistens sind die Tage in Sarajevo vollgestopft mit Treffen hier oder Besuchen dort, doch diesmal hatten wir Zeit für uns und so liefen wir, bei besten Wetter zur Bijela Tabija – die Weiße Festung.
Der Sportliche und der Südbrandenburger waren vor Jahren schon einmal dort und erklärten, dass der Zaun und der zu zahlende Eintritt neu wären. 5KM. Manch einer maulte deswegen schon rum. Meine Theorie, dass dies doch ok wäre und so die Anlage durch die Eintrittsgelder gepflegt werden würden, entpuppte sich als graue Theorie. Schmierereien an den Sarajevo-Schriftzug bzw. an den Wänden der Festung oder das abmontierte Fernglas um in die Stadt zu schauen, zeugen von nicht viel Pflege der altertümlichen Anlage.
Dies alles wurde an einem Tag abgespult. Als Belohnung wurde dafür im Viking Pub am Miljacka Nähe der Lateinerbrücke ein paar Ožujsko getrunken. Ein paar deshalb, da nach der ersten bestellten Runde, durch den schlauen Fuchs, registriert wurde, dass es hier eine Happy Hour, welche aber über zwei Stunden ging, gab.
Anfangs pöbelte unser charmanter Charakter, nennen wir ihn mal spaßeshalber der stille Teilhaber, rum, dass der Sportliche ein Café raus gesucht hätte und es kein Pub wäre, aber als er seine Putinlüge erkannte wurde er ganz schnell ganz still. Ein stiller Teilhaber eben.
Abends wurde sich noch frisch gemacht und in großer Runde ging es mit den Bosniern in die Sarajevska pivara. Einen langen und lustigen Abend später zollten wir dem Raki und dem Sarajevsko Nefiltrirano unseren Respekt und sahen ein, dass den Schwabos der Raki nicht schmeckt, ja ich weiß einige vertragen dieses Gesöff und es würde ihnen wohl schmecken, aber der Großteil der Runde jammerte laut rum.
Nun nun werte zwei Kopane Stammleser, ihr fragt euch wohl so langsam wann der Autor mal zum wesentlichen kommt, dem Fußball. Geduldet euch noch ein paar Absätze. Ich hab hier einen dokumentarischen Auftrag, welchen ich gewissenhaft nachkommen werde.
Wir hatten uns für heute das Spiel Igman Konjic-Velez Mostar auf neutralen Boden bei Mladost Doboj Kakanj rausgesucht. Auf neutralen Boden deshalb, da in Konjic der Rasen neu verlegt wurde. Übrigens auch beim FK Sarajevo welcher seine Heimspiele deswegen in Zenica austragen darf. Aber da ihr ja hier auf kopane lest und noch dazu der Kulturbeauftragte der Autor ist, dürft ihr euch noch unser Kulturprogramm zu Gemüte führen. Nervt, ich weiß. Dann schaut doch auf Gruppaof vorbei. Hard fight, win blablabla. Einige der Bande waren auch ob des 7 km langen Wanderweges zu den Skakavac Wasserfall genervt. 98 Meter Höhe und mit einer super Aussicht eine lohnende Tour und wenn wir früher registriert hätten, dass sich über den Wasserfall ein Parkplatz befindet und wir nicht 1,5 Stunden durch den Wald hätten laufen brauchen, ja dann hätte der Bierathlet, nachdem er den Parkplatz entdeckte, nicht wutentbrannt seine Sarajevsko Dose auf den Waldboden gedonnert. Aber dann hätte wir keine neue Geschichte zu erzählen. Hätte hätte…. Er liefert halt, der Charmebolzen.
Danach waren die bosnischen Pyramiden geplant, aber als wir nach der Wanderung in Vogošća zum Mittag saßen um unseren Nachzügler zu empfangen und ein paar bosnische Freunde meinten, für die Pyramiden reicht die Zeit nicht, um dann noch das Spiel in Kakanj zu schauen, strichen wir diese und fuhren gleich zum Spielort. Erst zum falschen, am Stadion von FK Rudar Kakanj war nämlich nichts los was auf ein Fußballspiel hin deutete, um dann trotzdem pünktlich am Stadion Mladost Kakanj zu erscheinen.
Als der bosnische Fußballverband mal am Dienstag die Spiele für das Wochenende terminierte und der Sportliche und ich registrierten, dass am Freitag das Spiel von Igman gegen Velez machbar ist, jubelten wir schon ein klein wenig. Tja genauso schnell wie der Videobeweis die Emotionen abwürgt, tat dies die Tatsache das Konjic sein Heimspiel im 91km entfernten Kakanj austragen darf. Verdammt.
Wir fragten bei unseren Kontakt von Velez mal nach, ob die Red Army erscheinen wird. Die ernüchternde Antwort, nein, in Bosnien dürfen Gästefans, wenn ein Fußballspiel auf neutralen Platz ausgetragen wird, nicht anreisen. Das hieß dementsprechend auch keine Lešinari von Borac Banja Luka für morgen.
Platz und geeignete Gästeblöcke wären in beiden Stadien vorhanden gewesen und heute hätte hier locker ein kleiner Haufen von der Red Army kommen können. Morgen ist es verständlicher. So wären drei Fanszenen in Zenica vor Ort. Und wie jeder weiß, ist es in Bosnien kein Spaß wenn es losgehen sollte. Trotzdem schade.
Auch die Fans von Igman Konjic mit ihrer zur Zeit inaktiven Gruppe „BEŠTIJE“ pflegen ein neutrales und entspanntes Verhältnis zur Crvena Armija. Wäre also vom Prinzip her gegangen.
Die erste Halbzeit verbrachten wir noch auf der Haupttribüne, schön in der Sonne sitzend, um zur Halbzeit aus dem Stadion zu gehen. Der gegenüberliegende Kiosk lockte mit ein paar Pivo. Auf dem Weg kamen wir mit zwei Männern der RA ins Gespräch, welche inkognito angereist waren. Alles entspannt. Die Zwei holten sich auch ihre Biere, um dann wieder zur zweiten Halbzeit ins Stadion zu gehen. Wir hingegen hatten eine gut gefüllte Einkaufstüte und gesellten uns neben die örtliche Trinkerszene außerhalb des Stadions. Es wurde sich freundlich zu geprostet.
Velez gewann dieses wirklich schlechte Spiel glücklich mit 1:0.
(Der Kulturbeauftragte)



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Author: kopane.de

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