Kategorie: 2010

27.11.2010 SV Ried – FC Wacker Innsbruck27.11.2010 SV Ried – FC Wacker Innsbruck

27.11.2010, 18:30 Uhr
SV Ried – FC Wacker Innsbruck
Ried, Stadion Ried
1. Liga Österreich – 5.400 ZS. – 1:0

Zwei zu null in Burghausen gewonnen, da fährt es sich gleich doppelt so gut nach Ried. Das wir aber dort ankommen schien jemanden zu stören. Denn wenige Kilometer hinter Burghausen mussten wir einen Stopp einlegen. Der Ritter empfand das Geräusch das vom linken Vorderrad kam als nicht normal. Auch fuhr das Auto nicht unbedingt gerade. Sobald man das Lenkrad los ließ zog es das Auto hin zum linken Straßengraben. Am Rastplatz „Salzach-Innblick“ wurde dann angehalten und alle vier Räder inspiziert. Am linken Vorderrad gab es dann Auffälligkeiten. So waren drei Radmuttern locker und eine quittierte ihren Dienst, desertierte und begann ihr neues Leben irgendwo in Burghausen, um Burghausen oder Burghausen herum. Erster Gedanke dann, dass ein Burghausener Ludolf neue Ersatzteile für seinen Schrottplatz brauchte und uns deswegen gegen den Baum fahren lassen wollte. Oder gar der örtliche Abschleppdienst der kurz vor der Insolvenz steht? Vielleicht war es auch ein Franzosenhasser der sein Augenmerk bei Automobilen auf deutsche Wertarbeit legt und keine fremdländisch produzierten Fahrzeuge duldet. Oder aber, die wohl einfachste Lösung, die Werkstatt von Cliff hatte geschlampt und vergessen nach der Reparatur das linke Vorderrad wieder ordentlich zu befestigen. Wobei da aber die Frage im Raum steht, warum knapp dreihundert Kilometer nichts passiert, man in Burghausen im Stadion weilt und im Anschluss ein Rad locker ist? Inspector Gadget übernehmen sie!

Nach dem das Auto wieder halbwegs fahrtüchtig war (hatte ich schon erwähnt, dass der Tacho seine Nadel konstant bei 0km/h hielt. Selbst wenn man schon Ferrari und Co. überholte. Deswegen die Reparatur in der Werkstatt), setzten wir unsere Fahrt mit mehr oder weniger guten Gefühl fort.

Aus der Ferne leuchtete schon das Flutlicht des Stadions in Ried. Abgeparkt, zwei vollgepackte Gästebusse gemustert und ab an die Kassen, an denen das Wirklichkeit wurde, was man in Burghausen vermuten konnte. Denn in Burghausen hörte man schon vom Ultra, übern Hool bis hin zum Schalträger, mit eben fünf Stück solcher an der Hand, immer wieder nur folgende Frage: „Fahren wir dann nach Linz zum LASK oder nach Ried?“ Also zuerst einmal die bekannten Gesichter abgegrüßt und das Stadion betreten. Nach und nach füllte sich das Stadion und kurz vor Anpfiff waren dann 5.400 Zuschauer anwesend. Davon geschätzte 25 Dresdner. Einige sogar in direkter Nähe zum Gästeblock. Modisches Schwarz war natürlich die Farbe der Wahl. Da braucht man sich aber auch nicht wundern das man von den Innsbruckern bepöpelt wird. Dies dann aber noch mit „Dynamo“-Rufen und dem zeigen eines Schals unserer SGD zu erwidern ist wohl mehr als unangebracht. Schließlich ist man zu Gast bei einem Fußballspiel, bei dem der eigene Verein nicht spielt. Da muss man nicht den Hermann machen!!!!! Manchmal ist eben eine weniger dicke Hose mehr angebracht.

Das Spiel wurde vom Fanblock der Rieder (Supras 1996, Glory Boys, Spritzwyhne Vanatics u. a.) mit zwei Worclawern eröffnet. Der Support war am Anfang gut, ebbte dann aber ein wenig ab. Aber nach dem 1:0 ging alles wieder seinen sozialistischen Lauf und wurde locker vom Hocker gesungen. In Erinnerung blieb mir dabei besonders das Lied „Kling Glöckchen…“ welches umgedichtet wurde. Den Text hab ich aber akustisch nicht wirklich verstanden. Irgendwas mit „Rapid Wien wird Siebter..“ usw. Ansonsten gab es keine neuen Lieder für die Ohren. Selbstbewusst wurden vor allem die „Wir werden Meister“-Sprechchöre vorgetragen. Dabei war noch nicht mal die Hälfte der Saison vorbei.

Im Gästeblock (wohl 250 Gäste) war nach dem Einmarsch der Innsbrucker nicht wirklich viel los. Von gestandenen Gruppen wie „I Furiosi“ und „Verrückte Köpfe“ erwarte ich mir ein wenig mehr. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht ein Lied aus dem Gästeblock gehört. Obwohl ich näher zu diesem Stand als zum Heimblock. Aber Schwenkfahnen waren ständig im Einsatz und Pyro gab es in Form von Bengalen das ganze Spiel über immer mal ein oder zwei Stück. Alle auf einmal hätte besser ausgesehen. Zumal es mit der Zeit auch wie ein bisschen langweilig wurde: „Die Zünden wieder ein Bengalo an!“ „Und?“

Zum Anpfiff der zweiten Hälfte ging auch wieder im Heimblock das Licht an. Der Schiedsrichter unterbrach kurz, da der Rauch das Tor ein wenig vernebelte und ließ nach einer Minute weiter spielen. Der Stadionsprecher ergab sich in schier endlosen Hasstiraden gegenüber Pyro mit folgenden Inhalt: „………………………………………………………………………………………“ Und auch ich wurde von einen Einheimischen auf der Tribüne gefragt, warum ich immer das Pyro fotografiere. Das aber in einem gelangweilten Ton, meine Fresse. Im Jammerland würden die Tribünen erbeben und die Gutmenschen ihren anerzogenen Unmut freien Lauf lassen. Und in Österreich? Da quittiert das Publikum, der Schiedsrichter, die Spieler und der Stadionsprecher dieses mit einem gelangweilten Blick und anschließenden Gähnen. Kein Motzen, kein „Assis raus“, einfach nichts. In diesem Sinne: PYROTECHNIK IST KEIN VERBRECHEN!!!!!!!!!!!!

Nach dem Abpfiff gab es vor dem heimischen Fanblock noch Jubelarien mit Singen, Springen und ein wenig mehr Heiterkeit. Die Innsbrucker trollten sich zu ihren Bussen, wir zum Auto und heimwärts. In Selb durften wir dann noch zur Kontrolle durch Zivilbeamte antreten, die unsere Besatzung mit den Worten „Aus Burghausen? Na das hat sich ja gelohnt.“ schnell wieder fahren ließen. Ich zitiere ein letztes mal den Stadionsprecher der SV Ried, der uns in einem langen Vortrag die negativen Seiten von Pyrotechnik erklären wird und warum es in deutschen Stadien unbedingt verboten bleiben muss. Bitte lest genau und aufmerksam. Herr Stadionsprecher, sie haben das Wort: „…………………………………………………………………………………………………………………………………….

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(goju)

27.11.2010 SV Wacker Burghausen – SG Dynamo Dresden27.11.2010 SV Wacker Burghausen – SG Dynamo Dresden

27.11.2010, 14:00 Uhr
SV Wacker Burghausen – SG Dynamo Dresden
Burghausen, Wacker-Arena
3. Liga – 2.970 Zs. – 0:2

SV Wacker Burghausen Fußball GmbH gegen die SG Dynamo Dresden e.V. Laut Meinung einiger Personen besitzen die GmbH’s ja professionelle Strukturen die den Erfolg garantieren. Deswegen ist es ja auch notwendig bei der SGD eine GmbH zu gründen, damit die Sportgemeinschaft eben auch diesen Erfolg hat. Wir würden dann auch mal vor Kapitalgesellschaften wie dem FC Carl Zeiss Jena in der Tabelle stehen und wären finanziell genauso gut aufgestellt wie der FC Schalke 04 und Hertha BSC Berlin. Und das wichtigste: wir gewinnen als GmbH endlich mal in Burghausen. Doch halt: was passierte am 27.11.2010? Richtig: die SG Dynamo Dresden e.V. gewann mit 2:0 gegen die SV Wacker Burghausen Fußball GmbH. Erstes Tor durch Esswein, der den Ball gut gegenüber den Gegenspieler behauptete und aus spitzen Winkel am Torwart vorbei ins Tor einschob. Tor Nummer zwei durch Koch, der aus ca. 40 Metern den Ball über den zu weit vor seinem Tor stehenden Torwart der Burghausener ins Tor schoss. Ja, jetzt kann sich Thomas Bohn wieder hinstellen und sagen, dass Geld Tore schießt. Das diese Aussage hypothetisch ist weiß er selber. Hoffe ich. Sieht man ja bei Schalke, wie viele Tore dort das Geld so schießt. (goju)

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20.11.2010 SG Dynamo Dresden – SV Babelsberg 0320.11.2010 SG Dynamo Dresden – SV Babelsberg 03

20.11.2010, 14:00 Uhr
SG Dynamo Dresden – SV Babelsberg 03
Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
3. Liga – 12.763 Zs. – 0:1

Man sah es schon in der ersten Halbzeit: Babelsberg steht defensiv kompakt und lässt kaum richtige Chancen für unsere Mannschaft zu. Und eben diese unsere Spieler finden keine Mittel und Wege gegen diese Spielweise. Mit einem langen Ball auf Esswein war da es da nicht getan. So verging Spielminute um Spielminute, Babelsberg mit einer roten Karte und dem 0:1. Und unsere Elf machte weiter und immer weiter: Ohne Plan gegen das Abwehrbollwerk der Babelsberger. (goju)

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17.11.2010 VFC Plauen – SG Dynamo Dresden17.11.2010 VFC Plauen – SG Dynamo Dresden

17.11.2010, 15:30 Uhr
VFC Plauen – SG Dynamo Dresden
Plauen, Vogtlandstadion
Landespokal Sachsen – 2.760 Zs. – 2:3 n. V.

Wer? Ja wer hat das Abo auf schlechte Spiele der SGD beim VFC Plauen unterschrieben? Zeig dich du Lump! Wieder so ein mageres Spiel in Plauen. Sah es erst noch gut aus mit dem 1:0 für Dynamo und man dachte schon, dass man an diesem Tag nach 90 Minuten wieder aus dem Stadion gehen kann, kam wieder alles ganz anders. Erst erhöhen die VFC’er auf 2:1 und dann folgt das 2:2. Mit dem 3:2 für die SGD blieb zum Glück eine größere Blamage erspart. Es zeigt uns aber, dass unsere Mannschaft nicht so gut ist, wie sie eigentlich in der Tabelle der dritten Liga da steht. In der nächsten Sachsenpokalrunde muss die Erste nun gegen die Kickers aus Markkleeberg antreten. Das Auswärtsspiel in Markkleeberg gewann die Dritte nach 0:1 Rückstand am 25.09.10 noch mit 3:1. Die Messlatte liegt also hoch. (goju)

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16.11.2010 FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt16.11.2010 FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt

16.11.2010, 19:00 Uhr
FC Carl Zeiss Jena – FC Rot-Weiß Erfurt
Jena, Ernst-Abbe-Sportfeld
Landespokal Thüringen – 10.000 Zs. – 2:1

Aufgrund akuter Regenfälle und der herbstlichen Tristesse, legte mir der Wetterfußballballgott nahe das Thüringen-Derby zu besuchen, da der auf der FSV Zwickau-Homepage angepriesene Pokalkracher zwischen dem FSV und dem Fußballclub aus der selbsternannten „Stadt der Moderne“ Karl-Marx-Stadt dem Wetter zum Opfer fiel. Naja keine schlechte Alternative, welche sich mir da bot und so konnte zum zweiten mal dem Duell der ewigen Rivalen im Bundesland der Bratwürste beigewohnt werden.
So ging es, wenn ich ehrlich bin mit gemäßigten Erwartungen in dieses Spiel des Jahres, welches das Tor zum Europa ähmm DFB-Pokal für den Sieger dieser Partie öffnen sollte. Zumindest ließ dies die offizielle Homepage des FC RWE verlauten, denn dort stand geschrieben, dass der Sieger der heutigen Partie schon praktisch als Pokalsieger feststehe und somit das Startrecht für den DFB-Pokal erhalten würde. In meinen Augen eine etwas arrogante Grundhaltung und den anderen Teilnehmern gegenüber respektlos, so heißt doch der amtierende Pokalsieger weder FCC noch RWE. Man durfte also gespannt sein, ob sich das rächen würde.
Genug der Vorgeschichte, im strömenden Regen begab ich mich nicht allzu früh in Richtung des Ernst-Abbe- Sportfeldes, konnte beim schlendern durch den Park den Erfurt-Mob ein ums andere mal gut vernehmen, welcher wohl mit paar Böllern rumhantierte. Karten gab es dann noch reichlich und so wurde recht unkompliziert das innere des Stadions betreten. Volle Südkurve, ausverkaufter Gästeblock, na geht doch.
Als die Uhrzeiger auf einen Start des Spiels hinwiesen, zeigte die Südkurve um die „Horda Azzuro“  eine simple, aber durchaus gut anzuschauende Ballon- Choreo in den Farben ihres Vereines, garniert mit großen Papplettern, welche ein „Fussballclub 1903“ samt Logo ergaben. Aus dem Gästeblock wurde hingegen auf optische Mittel verzichtet- ach nee halt. Eine Pyroeinlage mit dem Ziel die Südkurven-Fahne in Brand zusetzen entflammte minutenlang und es konnte sogar ein Treffer per Leuchtrakete in den Bereich der Südkurve verzeichnet werden. Am Zaun prangte noch ein Spruchband, welches  „Lügen verbreiten und stiften gehen – Fanszene Jena im Jahr 2010!“ verlauten ließ. Alles in allem keine schlechte Idee, nur wurde die Pyro schon recht unkontrolliert aus dem Block geworfen, was der derzeitigen Kampagne mit dem Ziel Pyrotechnik zu legalisieren nicht unbedingt entgegen kommt und weshalb in Zukunft bei solchen Aktionen etwas mehr Acht gegeben werden sollte. Klar Pyrotechnik ist ein Bestandteil, der die Stimmung im Stadion ungemein fördern bzw. anheizen kann, aber es kann nur für eine Legalisierung pyrotechnischer Erzeugnisse gekämpft werden, wenn man sich gewisse Regeln selber auferlegt, wie das Werfen von Knallkörpern und Leuchtraketen zu unterlassen, um nicht andere Personen in Gefahr zu bringen.
Das angesprochene Spruchband bezieht sich wohl auf einige Scharmützel, die in der Vergangenheit zwischen beiden Lagern vorgefallen sind und die laut Erfurter Meinung etwas beschönte Berichterstattung der Jenenser. Wer da wem einen Bären aufbinden will oder wollte kann ich nicht beurteilen, geht mich ja auch herzlich wenig an und wissen werden es wohl nur die Dabeigewesenen.
Nach den beiden Intros konnte es auch auf dem durchnässten Grün losgehen, wo die Gästeelf den besseren Start hatte und loslegte wie die Feuerwehr und folgerichtig zur Pause eins zu null in Führung lag. Die Heimelf bekam anfangs nicht viel zustande, was einem wildgewordenen Zuschauer neben mir zu einem verbitterten: „Da platzt mir doch der Sack, bei der Scheiße“ hinreisen ließ, recht hatte er.
Auf den Rängen in der berühmt berüchtigten Anfangsviertelstunde nahezu die ganze Südkurve am Springen und Erfurt legte eine flotte Sohle zu ihrem Kurvenhit „Vorwärts, Vorwärts FC Rot-Weiß Erfurt“ hin, wusste beides zu gefallen. Jedoch hielt im weiteren Verlauf der Schlendrian Einzug und der Support flachte ab, das übliche Phänomen eben.
Erfurt besann sich auf einfaches Liedgut und die Horda wusste mit ihren melodischen, italientypischen Schlagern zu überzeugen – zwei Kurven wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Zweite Hälfte Durchschnittskost auf den Rängen: bei Jena fehlende Durchschlagskraft in den Gesängen, ich konnte es zwar ab und zu vernehmen, aber ich musste schon genauer hinhören um meinen Lieblingshit von Kim Wilde ausfindig machen zu können. Die Gästeseite begann auch die zwote Hälfte mit etwas Pyro hinter der Fightclub- Fahne und eine weitere Leuchtspur fand den Weg in den Jenaer Abendhimmel, was der Stadionsprecher mit einem hilflosen „Benehmt euch wie Menschen“ quittierte. Aber in Sachen Stimmung war auf Seite der Rot-Weißen nicht mehr viel los, etliche Liedwiederholungen, ob da wohl ein Zusammenhang zum Spiel der eigenen Mannschaft gezogen werden kann? Denn die Halbzeitansprache in der Jenaer-Kabine schien gefruchtet zu haben und es wurde sich Chance um Chance erarbeitet, so dass die Erfurter Mannschaft mit dem Ausgleich auf den Boden der Tatsachen geholt wurde und es in die Verlängerung ging, welche der Underdog für sich entscheiden konnte.
Nachdem Spiel schien die Innenstadt wie lahm gelegt, so dass ein Aufeinandertreffen zwischen beiden Seiten wohl nicht mehr statt gefunden hat.
Insgesamt, auch wenn die Stimmung von beiden Seiten nicht überzeugend war, ein guter Abend inmitten der Kernberge bei klirrender Kälte, denn das Treiben auf dem Rasen war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. (snider)


14.11.2010 FC Internationale Milano – AC Milano14.11.2010 FC Internationale Milano – AC Milano

14.11.2010, 20:45 Uhr
FC Internationale Milano – AC Milano
Milano, Stadio Guiseppe Meazza
1. Liga Italien (Serie A) – 79.600 Zs. – 0:1

In Mailand angekommen parkten wir ein ziemliches Stück vom Guiseppe Meazza weg, dieses konnten wir durch den großen Zuschauerstrom und die gute Beschilderung allerdings leicht finden. Vorm Stadion fand eine deutliche Fanvermischung statt. Passiert ist allerdings nichts, die Fans der beiden Vereine haben seit mehreren Jahren ein Abkommen, dass der Kampf um den Ruhm nur noch im Stadion ausgetragen wird und nicht auf der Straße. Am Tickethäuschen wurden also abermals die Eintrittskarten geordert, welche wieder reserviert waren. Eins hatten wir über, dieses ließ sich allerdings mehr als schnell verkaufen. Dann konnte es endlich reingehen ins Stadionareal. Als ich vor dem San Siro stand lief mir das erste Mal ein kalter Schauer übern Rücken. Ein riesen Gebäude tat sich vor mir auf. Sehr auffällig auch die Wendeltürme welche nach oben führten. Diese durften wir dann komplett bis ganz oben durchlaufen, da unsere Karten eh für die oberste der drei Etagen waren. Nach gefühlten 10 Minuten kamen wir oben an und belegten paar Plätze schräg über der Curva Sud, der Kurve der Milano-Ultras. Dann starteten auch schon die Choreos der beiden Kurven. Die vom AC konnten wir leider erst im Nachhinein auf Bildern erst richtig sehen, da der Blickwinkel zu schlecht war. Diese bestand aus einer Autobahn und zwei Kreuzen, alles in schwarzen, weißen und roten Zetteln gehalten. Dazu eine Blockfahne mit dem Wegweiser des AC Milano zur 18ten Trophäe. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die Inter-Kurve. Dort bestand die Choreo aus einem gelb-blau-schwarzem Zettelmuster. Darüber wurde eine riesige Blockfahne gezogen auf der Freddy Krüger mit dem Landespokal, der Champions-League-Trophäe und dem Meisterpokal zu sehen waren. Dazu der Spruch „Eins, zwei, drei…. Das Tripple kommt vorbei…!“ Sehr sehr impulsant, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Die beiden Choreografien wurden über etliche Minuten gehalten. Als Inter ihre herunter sah man die komplette Kurve in Leibchen mit den Vereinsfarben. Direkt über der Curva Sud war es utopisch laut, dies ließ auch über das komplette Spiel nicht ab, egal wo man sich im Stadion befand. Das Spiel ging los und damit auch die Kurvenprogramme. Ich glaube während des Spiels kaum eine Minute gesehen zu haben in der keine Pyro vorhanden war, es brannte nur und überall in den Ultra-Kurven, dazu utopisch laute Papierbomben in den Katakomben des Stadions. Gänsehautfeeling über die komplette Zeit. Etliche Spruchbänder wurden über die Spielzeit gezeigt. Das besondere daran war, das auf ein Spruchband einer Kurve sofort mit einem Konter aus der Anderen zurückgeschlagen wurde, was sich über das Spiel verteilt des Öfteren wiederholte. Bereits früh ging der AC Mailand in Führung, was einen utopischen Torjubel auslöste und es nochmal alles lauter werden ließ. Einfach nur gigantisch das Ganze, kaum in Worte zu fassen, das muss jeder einfach mal selbst erlebt haben. Die Zeit ging leider viel zu schnell um und schon war Halbzeit, welche durch einen Wechsel hinter die Curva Nord überbrückt wurde um von dort einen besseren blick auf die Milano-Ultras zu haben. Vor deren Kurve hing mittig die große Curva Sud Fahne, links und rechts daneben mehrere kleiner Fahnen. Halbzeit zwei begann dann wie die Erste aufgehört hatte, mit weiterhin reichlich Pyro und Massen an Spruchbändern. Spielerisch wurde uns nicht soviel geboten, dies störte aber zu keinem Zeitpunkt, denn das Rahmenprogramm der beiden Kurven hatte sich mehr in unsere Augen gerichtet. So verfing auch die zweite Halbzeit sehr schnell, welche vom Gesang her nicht ganz so laut rüber kam, da Inter, hinter denen wir nun saßen leider sehr leise und auch kaum noch am Singen war. Die Enttäuschung über die bevorstehende Niederlage war wohl sehr groß. So kam es dann auch das am Ende der AC mit dem einen Tor gewann. Nach dem Spielende gab es daher gewohnt viel Pyro im feiernden Block der Rot-Schwarzen. Aus dem Inter-Block flog noch eine Leuchtspur in deren Richtung, mehr passierte bei ihnen allerdings nicht mehr. Gefasst von dem erlebten mussten wir nun dem Stadion leider den Rücken kehren. Ich glaube ich hätte noch weitere 90 Minuten und weit darüber hinaus dort verbringen können. Aber wir mussten ja noch im Anschluss nach Deutschland zurück. So ging es den ewig langen Abgang wieder herunter und zum Auto, dann direkt auf die Autobahn. Noch lange quatschten wir über das Erlebte, was ich sicherlich nie vergessen werde. In Österreich gab’s dann endlich das lang ersehnte Bier, danach wurde dann der restliche weg bis Elbflorenz mit Schlafen verbracht. Ein geiles und erlebnisreiches Wochenende ging damit zu Ende – auf ein Neues! (Mr. Muh)

 


14.11.2010 Como Calcio 1907 – Bassano Virtus14.11.2010 Como Calcio 1907 – Bassano Virtus

14.11.2010, 14:30 Uhr
Como Calcio 1907 – Bassano Virtus
Como, Stadio Guiseppe Sinigaglia
3. Liga Italien (Lega Pro 1 Girona A) – 1.000 Zs. – 0:1

Am nächsten Morgen aufgestanden hieß es für die Autoschläfer erst einmal auf Nahrungssuche zu gehen. Dies war allerdings schwieriger als gedacht, schließlich war das Hotel in einem Industriegebiet und i-wie hatte alles zu. Also fiel das Frühstück zunächst flach. Also zurück zum Auto und auf die restlichen Mitfahrer gewartet, welche aber recht schnell da waren und so konnten wir in den nächsten Tag unserer Italienreise starten. Bis Como wurde durchgefahren, war ja nicht allzu weit. Noch vor dem Mittag kamen wir an und hatten somit noch genug Zeit zum Essen und zum Besichtigen der echt schönen Stadt welche direkt am Comer See liegt. Dann splittete sich unsere Gruppe erneut. Zwei Personen zog es lieber nach Cantu um sich dort ein Spiel anzusehen. Der Rest verblieb in Como. Trotz Nieselregen wollten ich und ein Weiterer nach dem Spiel noch im Comer See baden gehen, also wurden die Badesache mit zum Stadion genommen. Dort traf dann das bereits erwähnt Missgeschick aus Varese auch uns. An den Schalter gegangen, kurzer Smalltalk, zweimal einfach mit „Yes“ geantwortet obwohl man nicht wusste worum es geht und so hatte man recht schnell 3 Tickets für schlappe 105 Euro. Scheiße! Naja musste man allerdings erstmal mit leben, trotzdem wollten wir versuchen noch was zu reißen. Deshalb liefen wir gleich rüber zur Hintertortribüne. Dort machten wir einem Ordner klar das wir nur Touristen sind, uns die falschen Tickets gekauft haben und gern billigere hätten. Nach einem kurzen Telefonat erklärte sich dieser bereit die Karten zu tauschen und uns die Differenzsumme zurück zu erstatten, sehr sozial. Dann rein ins Stadion. Dieses bestand zum Großteil aus riesigen Stahlrohrtribünen, umgeben von den Restern des abgerissenen alten Stadions. Irgendwie kam man sich vor wie in Zwickau, nur Größer und das man ohne Radrennbahn näher am Spielfeld war. Direkt neben dem Stadion konnte man den genannten See sehen, welcher dem ganzen trotz grauem Wetter ein schönes Flair verlieh. Wie gewohnt kamen auch hier alle Zuschauer erst kurz vor Kickoff, hingen ihre Zaunfahnen auf und stellte sich auf mittlerer Höhe rechts neben uns. Gesungen wurde auch hier wieder über das komplette Spiel, allerdings mit einer Niederlage im Rücken, denn die Gäste machten das eins zu null und hielten dies auch bis zum Ende. Kurzzeitig wurde etwas Rauch gezündet, na gut von der Menge her hätte es auch drei kippen sein können die auch einen Haufen geschmissen wurden. Der Sangeshaufen fasste rund 100 Leute, Gäste waren mir keine ersichtlich. Kurz vor Spielende brachte mich noch ein älterer Herr zum schmunzeln, welcher ausrastete und die Tribüne von ganz oben an runter rannte, um seinen Regenschirm am Zaun zu zerdreschen. Ein wohl sehr emotionaler Mensch. Wie gesagt endete das Spiel mit einem Sieg für die Gäste. Danach gings gleich raus aus dem Stadion, das Baden fiel auf Grund der doch recht kühlen Temperaturen leider flach, was solls. In Stadionnähe warteten auch schon unsere andern Mitfahrer samt Neuner an einem Supermarkt auf uns. Gegenüber stand ein beachtlicher Como-Mob, worauf dieser wartete weiß allerdings niemand. Eigentlich wollten wir uns nun endlich mal wieder mit Bier versorgen, doch irgendwie hatte der Suffgott an diesem Wochenende keine Gnade mit uns, denn im Supermarkt war es gesetzlich verboten 2 Stunden vor und nach dem Spiel Alkohol zu verkaufen. Also gabs wieder nur Fressalien auf der Fahrt nach Mailand zum Showdown beim Stadtderby. Nun gebe ich das Wort an goju ab, welcher seine Eindrücke vom Spiel in Cantu in die Tasten geschmettert hat. (Mr. Muh)


14.11.2010 AS Cantu’ GS San Paolo – Mantova FC14.11.2010 AS Cantu’ GS San Paolo – Mantova FC

14.11.2010, 14:30 Uhr
AS Cantu’ GS San Paolo – Mantova FC
Cantu’, Centro Sportivo
5. Liga Italien (Serie D Girone B) – 400 Zs. – 1:2

Joar, dann übernehme ich mal an dieser Stelle. Wieso Cantu’? Tja, meiner einer stufte das Spiel Como – Bassano Virtus irgendwie nicht so attraktiv ein. Ich weiß nicht woran es lag. Hinzu kam, dass der brb schon mal in Como war und Cantu’ als Alternative auswählte um einen Ground zu machen. Und bei mir klingelte es bei dem Namen Mantova. Tief im Unterbewusstsein meldete sich eine Stimme die sagte: „Du, Mantova kennst du. Entweder mal Bilder in der Super Tifo gesehen, oder ein Video. Auf jeden Fall kennst du den Verein. Und von dessen Fanszene hast du auch schon mal was gehört.“ Ja, die Entscheidung stand und zusammen mit dem brb wurden die knapp zwölf Kilometer bis Cantu’ zurückgelegt. Die Stadionsuche gestaltete sich erst ein wenig schwierig, wodurch wir ein paar Straßen der Stadt mit ihren 39.000 Einwohnern kennen lernten, deren größter Wirtschaftszweig die Möbelindustrie ist. Der zuerst ausgewählte Sportplatz mit sehr kleiner Tribüne in einer Seitenstraße der Innenstadt erwies sich als falsch. Aber irgendwann findet man jeden Sportplatz und so standen wir alsbald vor dem Sportplatz , welcher an der Via Papa Giovanni XXIII liegt. Bekannter als die Associazione Calcio Cantù Gruppo Sportivo San Paolo und ihre Fußballer soll die Basketballmannschaft Pallacanestro Cantù sein, welche 1936 gegründet wurde und schon Erfolge in Europa feiern konnte. Erst im Jahre 2000 entstand AS Cantu’ GS San Paolo aus der Fusion des AC Cantu’, gegründet 1920, und GS San Paolo, gegründet 1985, und tritt heute unter dem nun bekannten Doppelnamen auf. Eine aktive Fanszene gibt es zu Heimspielen Centro Sportivo nicht. Dafür konnten aber die Gäste aus Mantova, 48.612 Einwohner, ein paar Tifosi mobilisieren und bekamen ein Drittel der überdachten und einzigen Tribüne am Sportplatz zugesprochen. Getrennt von den Heimfans wurden sie durch eine Reihe Polizisten. Nur auf der Tribüne. Wenn man von der Tribüne runter ging, war das alles obsolet und es vermischten sich beide Lager spätestens am Imbissstand. Die ca. 150 bis 200 Rot-Weißen aus dem 200 Kilometer entfernten Mantova, welches ca. 40 Kilometer südlich von Verona liegt, hingen vier Fahnen auf (unter andrem „Viking Asola“ und „Skegge Conzaga“) und hantierten zum Anpfiff mit roten und weißen Luftballons, einem Doppelhalter und packten dazu noch ein paar Bengalen aus. Die fünf Meter danebenstehenden Polizisten registrierten es mit einem Blick und schritten nicht ein. Auch als die Rot-Weißen noch Rauch in ihren Farben zündeten schritten die Carbinieri nicht ein. Der Support war, gemessen an der Liga und der Attraktivität des Gegners, recht gut. Kann man nicht meckern. Zwar viele Lieder von der Melodie her bekannt, aber was soll’s. Das durchaus ansehnliche Spiel wurde durch das trübe Wetter ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Die Wolken hingen tief, rund um den Sportplatz sah man nur Grau und der Nieselregen tat sein übriges dazu. Das sind die Momente in denen man denkt, warum man gerade nicht zu Hause ist, sondern neben einen Sportplatz ein wenig entfernt der Heimat steht und sich beregnen lässt. Wenigstens gab es von Minute 13 bis 19 drei Tore. Dazu kam in der 41. Minute für Gherardi von Mantova. Dementsprechend groß viel der Jubel der Spieler mit den Fans aus, da sie gerade in der zweiten Halbzeit einen großen Kampf ablieferten. Die Spieler entkleideten sich am Zaun und viele gingen nur noch mit Unterhemd und Boxershort in die Kabine. Aber als Tabellenführer darf man das schon mal. Schnell fuhren der brb und ich wieder zurück nach Como, wo der Rest unweit des Stadions am Supermarkt wartete. Aus der Entfernung konnte man noch eine größere Traube an Como-Fans an der Stadionausfahrt sehen, welche von der Polizei bewacht wurde. Warum? Keine Ahnung. Unser Terrorneuner setzte sich unter kritischen Blicken einiger Como-Fans in Bewegung und ich gebe wieder an Mr. Muh ab. (goju)


13.11.2010 Juventus FC Turin – AS Roma13.11.2010 Juventus FC Turin – AS Roma

13.11.2010, 20:45 Uhr
Juventus FC Turin – AS Roma
Turin, Stadio Olimpico
1. Liga Italien (Serie A) – 25.000 Zs. – 1:1

Auf dem gut 150km langen Weg nach Turin war natürlich das Spiel in Varese Gesprächsthema Nummer eins. Einer von uns hatte die Lacher auf seiner Seite als wir erfuhren das er schlappe 35 Euro für Haupttribüne hingelegt hatte, da er nicht erst ums Stadion laufen wollte. Allerdings sollten diese Lacher einen Tag später auch noch anderen widerfahren.

Nun weiter im Programm, schließlich stand das Spiel Juventus Turin gegen den AS Rom auf der Liste. Angekommen in der Stadt musste sich unser geübter Fahrer erst einmal dem italienischen Verkehrschaos anpassen damit wir auch pünktlich zum Anpfiff da sein würden. Somit machten wir zum Beispiel auf einer zweispurigen Straße noch eine vierte Spur auf und Ampeln waren hier sowieso egal. Auto abgeparkt und vorbei an einem Meer aus Reisebussen zum Stadion gerannt, mussten wir uns nun noch die im Vorfeld reservierten Tickets abholen. Gesagt und getan stand man nun vor einer riesigen Menschenmenge, welche vor den Eingangstoren wartete. Mist nur noch fünf Minuten, also gekonnt vorgedrängelt und rein. Unsere eigentlichen Plätze befand sich direkt in einer Traube Roma-Fans, die sich Karten für die Heimseite, direkt am Gästeblock, gekauft hatten. Egal, hauptsache man war drin. Schon im Vorfeld war bekannt das direkt aus Rom und den umliegenden Gebieten, dank der Tessera, keine Gästefans zum Spiel anreisen dürfen. Dies sah man auch deutlich, da nur gut 250 Römer im eigentlichen Gästeblock standen und rund 50 um uns herum. Gleich zu Beginn zog die Curva Nord (rechts von uns) eine Blockfahne in Trikotform hoch. In der Curva Sud (links von uns) gab es viele kleiner Fahnen und eine kleine Blocki mit zwei Pferden und dem gekrönten Juve-Logo. Trotz gedruckter Fahnen, wusste mir die turiner Zaunfahnenkultur sehr gut zu gefallen. Viele kleiner und auch sehr große Stücke gab es dabei in beiden Kurven zu sehen. Besonders fielen natürlich die bekannten Gruppenfahnen von zum Beispiel Bravi Ragazzi, Drughi und den Vikings auf. Stimmungsmäßig war das gesamte Spiel, selbst mit dem Tor für Juve, allerdings sehr enttäuschend für uns. Da hätte ich viel viel mehr erwartet. Zu Beginn der zweiten Halbzeit zog die Curva Sud eine große, gestreifte Blockfahne nach oben, allerdings konnte sich diese nicht komplett entfalten, denn sie war an einer Stelle verdreht, schade. Roma war nun spielbestimmend und konnte den Ausgleich durch einen Elfmeter erzielen. War schon geil Totti mal aus nächster Nähe zu sehen und das während er gerade einen Elfer latscht. Die Roma-Fans links und um uns herum waren natürlich am toben und sprangen wie Affen gegen die Plexiglasscheiben, irre Torjubel von den paar Leuten. Danach war entgültig der Ofen aus in den Fankurven von Juve. Die Gäste machten dagegen richtig palermo und sangen selbst mit diesem kleinen Haufen die Heimseite in Grund und Boden. Dann war das Spiel auch schon wieder vorbei, i-wie vergehen solche „großen Spiele“ sowieso immer viel zu schnell. Allerdings konnten wir nicht gleich wie geplant gehen, da Ordner um die Romas im Heimbreich standen und sie, inklusive uns, nicht raus ließen. Allerdings nutzen die schlauen Dresdner eine Lücke im System, hinter einer Treppe lang, wo keine Ordner standen. Die „Roten“ folgten uns natürlich als sie dies bemerkten und die Ordnungskräfte schauten nicht schlecht als der Block von hier auf jetzt auf einmal leer war. Raus aus dem Stadion und ab zum Auto geschlendert. Vorbei an etlichen Fanshopständen, vorbei an den gefühlten 100 Reisebussen der Umlandfans und vorbei an vollgepissten Hauswänden ging es wieder zum Auto. Die Abfahrt dauerte durch das Vekehrschaos zwar ein wenig, allerings überbrückte man dies durch Tanken und MC Dumm. Nun ging es weiter zum gemieteten Hotel. Allerdings schliefen da am Ende nur vier von acht Leuten drin. Der Rest verteilte sich auf die drei Autobänke und den Kofferraum. Geschlafen hat man nach diesem Tag trotzdem gut. Schade nur das wir kein Bier dabei hatten. (Mr. Muh)


13.11.2010 AS Varese 1910 – US Sassuolo Calcio13.11.2010 AS Varese 1910 – US Sassuolo Calcio

13.11.2010, 15:00 Uhr
AS Varese 1910 – US Sassuolo Calcio
Varese, Stadio Franco Ossola
2. Lia Italien (Serie B) – 3.766 Zs. – 2:1

Ein Novemberwochenende in Italien

Italien, was verbindet man mit Italien? Wespa, südländisches Flair, Meer, Pizza, Pasta und natürlich Fußball und die Ultras. Italien als Mutter der Ultrakultur war schon längst ein Ziel von mir. Viel hatte ich gehört, gelesen und viele Videos hatte ich gesehen. Leider blieb es mir bisher stets verwehrt dort hin zu reisen. Doch nun sollte es endlich soweit sein, der DFB legte das Hachingspiel auf einen Freitag und somit stand der Tourplanung nichts mehr im Weg. Daher wurden bereits im Vorfeld vier Spiele im Norden des Landes auserwählt, welche wir besuchen wollten. Darunter waren Juve – Roma, das Mailandderby, eine Partie in Como und der Auftakt sollte in Varese steigen. Die Spiele standen somit für uns fest, der 9er war gemietet und nun ging es über den Auswärtssieg in Unterhaching gut gelaunt weiter nach Basel. Nach Basel darum, da sich dort eine spontane und kostenlose Möglichkeit bot die Nacht im Warmen zu verbringen. Sollte der Hausherr diesen Bericht lesen, danke nochmal dafür. Somit genug Vorgeplänkel und auf zu den Spielberichten…

In Basel aufgewacht ging es zunächst in den naheliegenden Supermarkt. Dort sah man mal wieder die immensen Preisunterschiede im Vergleich zu Deutschland. Hm, super paar Wiener für drei Euro und ein Bier gabs glatt für eins fünfzig. Egal, Proviant musste her und schwupps war man auch wieder im Auto und startete in Richtung Varese. Der Weg wurde auch recht entspannt gemeistert, ein Passagier wurde noch auf der schweizer Seite rausgeschmissen um dort einen Ground zu machen, da er Varese schon hatte und somit kamen wir gut anderthalb Stunden vor Spielbeginn an. Wir teilten uns auf, eine Gruppe lief bereits zum „Stadio Franco Ossola“, die Anderen verblieben noch kurz am Auto. Nun gut, kurz war es doch nicht, schließlich musste genau in diesem Moment eine Streife vorbei fahren. Auf Englisch wurde sich nun verständigt das man nur Tourist wäre und zum Fußball will. Personalienkontrolle inklusive konnten wir nach gut 20 Minuten Wartezeit endlich auch in Richtung Stadion starten. Dort angekommen bekam man sofort die italienische Mentalität zu spüren, da alle erst kurz vor knapp einfinden und sich daher an den Tickethäuschen lange Schlangen bildeten. Dies verursachte dann auch das wir erst kurz nach Spielbeginn unser Ticket (typisch für Italien nur gegen Vorlage des Persos) hatten und somit das Stadioninnere betreten durften. Unter den bröckeligen Traversen hinweg ging es direkt auf die Gegentribüne des Ovals. Im Stadion selbst befindet sich eine Radrennbahn und es fast sicher an die 30.000 Zuschauer, heute waren allerdings nur gut 3.800 Leute, darunter 16 Gästefans mit drei kleinen Zaunfahnen die links neben uns standen, vor Ort. Die Heimseite bestand aus normalen Fans, welche zum Großteil bei uns auf der Gegentribüne und vereinzelt auf der Haupttribüne Platz nahmen, und zwei Ultramobs. Einer der beiden Mobs stand rechts von uns, die „Gruppo Comodo Varese“, am Anfang der langgezogenen Kurve, der Zweite und Größere, genannt „Blood an Honour“ befand sich direkt in der Kurve, hinter dem Tor. Die beiden genannten Hauptgruppen sollen im Übrigen wegen politischen Differenzen nicht gemeinsam stehen. Stimmung wurde von beiden Gruppen durchgängig und unabhängig voneinander gemacht gemacht, natürlich mit sehr viel melodischem Liedgut. Der Oberburner war es nicht wirklich, trotzdem besser als gar keine Stimmung und ein vor sich her dümpelndes Spiel und da die eigentlichen Tourhighlights ja noch bevorstanden machten wir uns gleich garnicht ins Hemd. Das sehr uninteressante Spiel entschied die Heimmannschaft erst kurz vor Ultimo für sich und brachte somit noch einmal mehr Leben in die Bude. Dann wars auch schon passé und wir verließen mit dem Strom das Stadion und trafen unsere Mitstreiter dann am Auto wieder. Sofort ging es weiter unseren achten Mann „Haufe“ in der Schweiz einzusacken und weiter nach Turin durchzustarten. (Mr. Muh)