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26.06.2010 SV Vogelsang 1952 – 1. FV Stahl Finow26.06.2010 SV Vogelsang 1952 – 1. FV Stahl Finow

26.06.2010, 15:00 Uhr
SV Vogelsang – 1. FV Stahl Finow
Vogelsang, Sportplatz Vogelsang
Abstiegsrelegation Landesliga BRB – 340 Zs. 4:2

Völlig im Wahn schossen wir über die Landstraße und kurz nach Knapp waren wir am Hintereingang des Sportplatzes angelangt. Massa und ich waren dann auch noch so ehrlich und gingen zur Kasse um die fälligen drei Euro pro Person gegen eine Eintrittskarte zu tauschen. Unsere Ehrlichkeit wurde auch prompt belohnt und der Kassenwart gab sich mit 2,50 Euro pro Person zufrieden. Dafür bekamen wir zusätzlich noch eine sehr gute Eintrittskarte. Die Sportanlage bestach durch das gewisse Etwas. Man kann es auch einen Hauch brandenburger Provinz nennen. Denn nicht nur der Sportplatz war, wie man sich Brandenburg vorstellt, schlicht und trist, nein, auch die ein oder andere Personenschar war dem brandenburger Klischee mehr als angepasst. Sportlicher Kurzhaarschnitt, hier und da etwas dickere Oberarme passend zum etwas dickeren Bauch – manch imposante Erscheinung gab sich hier die Ehre. Massa derweil traf ein paar Fußballer von Dynamo Eisenhüttenstadt, die er durch ein Turnier von Dynamo Ehst. Kennt, an dem die Dritte teilnahm. Für Kurzweil war nun gesorgt und selbst diese wurde noch durch das Entscheidungsfindungsverfahren „Fahren wir noch nach Lubniewice zum großen KS Lubniewiczanka, oder nicht?“ verkürzt. Während sich die sächsischen Fußballplatzentdecker beratschlagten, schoss der SV Vogelsang Stahl Finow eine Liga tiefer. Die Spielerfrauen begossen das Spiel mit reichlich Sekt und der Dorfpöbel feierte. Mit dem Schlusspfiff fiel unsere Entscheidung pro KS Lubniewiczanka Lubniewice. Beide Autobesatzungen sprinteten los, sprangen in die Autos und drückten auf das Gaspedal. Am Anfang lagen wir noch gut in der Zeit, doch ein Megastau bei Rzepin verschlang zusehends Zeit. Dem Plauener Flo wurde das zu viel und zog auf die Gegenspur und überholte Laster um Laster. Und wenn mal Gegenverkehr kam, drängte er sich zwischen die stehenden Lkw. Massa meinte erst noch, dass das ganz schön verrückt ist, da wir aber im sogenannten Trümmerschatten fuhren, zog er mit. Es hätte die Besatzung aus Südsachsen ja eh vor uns entschärft und wir hätten reagieren können. Danke das ihr bereit wart euch zu opfern. Die Maya werden es euch danken. Nach dem der Stau hinter Rzepin endlich zu Ende war, wurde den Fahrzeugen die höchstmögliche Geschwindigkeit abverlangt, Lubniewice erreicht und auch irgendwann der Sportplatz mit ca. 25 minütiger Verspätung gefunden. Doch auf dem grün-braunen Rasen war niemand zu sehen. Nur ein paar Herren grillten vor einem Haus. Doch der falsche Sportplatz? Dresden wendete sofort und fuhr ins Stadtzentrum zurück. Noch ca. 15 Minuten wurde der Ort abgefahren, doch nirgends ein weiterer Sportplatz. Nur eine Hochzeitszeremonie wurde mehrmals gestört und die örtliche Ein-Mann-Hool-Modul-Armee warf mit jeder Begegnung noch finstere Blicke auf uns. An einer Tankstelle holten wir noch mal Informationen ein, doch wurden wir nur an den Sportplatz verwiesen, an dem wir wendeten und Chemnitz/Plauen aus den Augen verloren. Nun gut. Irgendwann waren nicht mal mehr 45 Minuten Spielzeit möglich. Tage später kam die Auflösung aus den himmelblauen Gefilden: die Gastmannschaft reiste nur mit 7 Mann an, es wurden ein paar Minuten gespielt und dann hatte niemand mehr Bock. So oder so ähnlich. Naja. Wir trollten uns unserer Wege, fuhren wieder zu Grenze und weiter über die Landstraßen in Brandenburg zum Grimmnitzsee bei Angermünde bzw. ein Stück weit nördlich von Berlin. Dort ein wenig umhergefahren, sah der florinio ein Dorffest und wollte dort noch unbedingt einrücken. Derweil fuhr aber massa noch ein Stück um den See herum, hatten wir ja noch keinen Schlafplatz. Irgendwo fuhren wir in den Wald, ließen gerade so eine Wildsau mit ihren Frischlingen am Leben und schlugen dann unser Lager auf. Florinio war so eingenommen von seinem Entschluss das Dorffest zu besuchen, dass er unsere mahnenden Worte, dass das Fest von unseren Standort mindestens fünf Kilometer entfernt ist, in den Wind schlug. Gut, soll er mal machen. Lauf los. Und siehe da: fünf Minuten später kam er einsichtig mit den Worten „Das ist doch weiter Weg als ich gedacht habe.“ zurück. Junge, Junge, Junge. (goju)