Schlagwort: Lokuspapier deluxe
Lokuspapier deluxe #2Lokuspapier deluxe #2
Gerade das Vorwort der zweiten Ausgabe des Lokuspapier deluxe bis zum Schluss gelesen und schon machte sich bei mir ein breites Stirnrunzeln breit (und würden wir in der Mangawelt leben, hättet ihr bei mir ganz viele Fragezeichen auf der Stirn sehen können). Denn das Vorwort wurde mit „Eure Lokisten!“ beendet. Und das früh um sieben am Morgen in der Straßenbahn. Da wurde das Lokuspapier deluxe noch einmal von vorn bis hinten unter die Lupe genommen, das Titelblatt noch mal auf das Genaueste betrachtet und irgendwann machte es klick. Mit „Lokisten“ wollte man sich sicherlich nicht als die Blau-Gelben aus Leipzig bezeichnen, sondern auf den Hefttitel verweisen. Da aber „Lokisten“ in Dresden schon mit den Leipzigern besetzt ist, stutzte ich dann doch erst mal gehörig.
Der Inhalt der zweiten Ausgabe des Lokuspapier deluxe besteht wie bei der ersten Ausgabe aus Spiel- und Groundhoppingberichten und knüpft mit dem Schreibstil nahtlos an die erste Ausgabe an. Wobei ich der Meinung bin, dass die Schreiber die Leistung der Ultras Wuppertal/der letzten Supportinteressierten oftmals selbst schon zu kritisch sahen und diese mehr als nur einmal schlechter machten als das sie vielleicht war.
Das Interview mit Christian Knappmann kann auch wieder überzeugen, wobei es doch wieder abrupt endet und ich die Diskussion zum Thema Stadionverbote und deren Durchsetzung, Pyro und anderer Stilmittel gern im Ganzen gelesen hätte und nicht nur als Zusammenfassung.
Größter Wehrmutstropfen bei die Ausgabe bleibt für mich der Preis. Fünf Euro für 88 Seiten sind meiner Meinung nach zu hoch gegriffen. Doch bei einer Auflage von nur 125 Stück wird es wohl nicht anders möglich sein. Das nächste Heft vielleicht nicht komplett in Farbe, sondern in Schwarz und Weiß und es sollte wieder günstiger werden.
Auf Grund des Preise vergebe ich 6 von 10 Kopaneschnecken. (goju)
Lokuspapier deluxe #1Lokuspapier deluxe #1
Saisonrückblick 10/11
Jawohl! Ein Heft aus dem Hause Ultras Wuppertal! Die Klischees wurden sofort im Kopf bereitgelegt, denn was außer gepflegten Assitum und Analphabetismus sollte schon in diesem Heft warten. Die gesammelten Erfahrungswerte aus den Spielen mit der SGD gegen die Wuppertaler sind einfach da und sollten auch in der Rezension niedergeschrieben werden.
Und da begann ich also zu lesen. Ich las lange, sogar bis zum Ende des Hefte um dann irritiert festzustellen: Scheiße, dass Heft ist gut. Zwar nur Spiel- und ein paar Groundhpoppingbereichte und ein Interview (top; hab mir aber gewünscht den den letzten Absatz “Im Laufe des Interviews…” vollständig zu lesen. Schade, dass dort gekürzt wurde.) mit Tom Moosmayer, aber es hat vollkommen ausgereicht.
Es wurde nicht übertrieben in irgendwelchen Pathos verfallen, das Spielgeschehen auf dem Rasen wurde nüchtern analysiert und wenn man die eigene Leistung schlecht einschätzte, wurde auch geschrieben, dass man scheiße war.
Klar sind die beschriebenen Spiele gegen Köln II, Leverkusen II, Düsseldorf II und Wiedenbrück sicherlich nichts für Atmo- und „krass geschlossener Support“-Süchtige, doch gemessen an der tristen Liga geben die Texte (ein paar Mal wurden die Bilder zum Text sehr gut ausgewählt) den Alltag in dieser gut wieder. Ich jedenfalls hab Respekt vor den Fans, die sich in solch einer langweiligen Liga zum Support und noch mehr motivieren können. Bundesliga kann jeder!
Interessant finde ich die Kontakte von Ultras Wuppertal zu West United von Eintracht Frankfurt und zu den Amici Berna von YB Bern. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass es auch Kontakte der aktiven Darmstädter Szene nach Bern, genauer Urban Squad, gibt. Die Neugierde darauf zu wissen was passiert, wenn sich Darmstadt und Wuppertal in Bern über den weglaufen, ist kaum auszuhalten.
Summa Summarum vergen ich 7 von 10 Kopaneschnecken. (goju)