Schlagwort: Schwarzmalerei

Schwarzmalerei #5Schwarzmalerei #5

Bevor ich mit meiner Rezension zur Schwarzmalerei Nr. 5 loslegte, habe ich mir noch die Gedanken von goju über die Nr. 1, 2 und 4 durch gelesen. Auch dort stand, dass die Fortsetzung des Heftes immer eine ganze Weile dauerte und man sich dann doch aufraffte das Heft zu schreiben. Was nur zu begrüßen ist. Aber dazu später mehr im Fazit….

Los geht es mit der Einführung in das Interview der Brigata Graz zum 20 jährigen Jubiläum. In welchen schon darauf hingewiesen wird, daß man dafür ein bisschen Zeit braucht. Was ohne Wenn und Aber zu trifft. Denn es nimmt ganze 29 Seiten in Anspruch! Auf denen es tiefe Einblicke in die Gruppe selbst (mit Gedankengängen, welche ich so auch noch nicht kannte), Einblicke über das Verhältnis zu den anderen zwei großen Gruppen, aber auch über Probleme mit kleinen neuen Gruppen in der Nordkurve Graz gibt. Viel Platz nehmen auch die Probleme über das Thema Generationswechsel ein. Welche in einer 20-jährigen Geschichte wohl nicht außen vor bleiben.

Im diesmaligen Hauptthema geht es um die Auswärtsfahrt. In diesem, ich nenn ihn mal einleitenden Text, wird auf das Thema Auswärtsfahrt kurz auf die schönen Dinge eingegangen, um dann etwas vielfältiger auf die negativen Seiten zu schauen.
In dem Gespräch mit vier Allesfahrern, welche sich aus zwei „Szeneinternen“ und einen Vater-Sohn-Duo zusammensetzen, erwartete ich eine grobe Aneinanderreihung von Anekdoten ihrer Fahrten, gespickt mit deren Highlights und Problemen. Aber ich muss sagen, der Autor hat mich eines besseren belehrt! Beide Gruppen wurden getrennt voneinander befragt. Doch die Interviews floßen in einen großen Text ein und wurden gut miteinander vermischt und die Ansichten gegenübergestellt. Wie in den einleitenden Text angekündigt. Fazit: sehr gut!
Weitere Ausführungen zum Thema sind eine sachliche Auflistung von Auswärtsfahrerszenen in Österreich, ein „ Würstel und Bier”-Test, ein bisschen Statistikspielerei und Interviews mit zwei Busfahrern, welche regelmäßig Sturmfans zum Auswärtsspiel fahren.

Der Stadtspaziergang war für mich als nicht Grazer weniger interessant zu lesen. Aber trotzdem hatten sie das Thema Auswärtsfahrt mit dem Text verknüpft. Denn es wurden die Möglichkeiten aufgezählt, wie man die Stadt zu einen Auswärtsspiel verlassen kann.

Die Spielberichte sind solide geschrieben. Es wird meist auf die jeweilige Situation des Vereins, den Auftritt der Kurve und natürlich des Gegners eingegangen. Dabei war für mich der Blick der Grazer auf die Szenen von Rapid und Innsbruck interessant, welcher unterschiedlicher nicht sein könnte.
Die Gedanken zur „Bedeutung des ÖFB-Cups“ waren lesenswert. Denn der Pokal wird für die Grazer und wohl auch allgemein in Österreich erst ab dem Halbfinale interessant. Dabei geht man sehr selbstkritisch mit seinen eigenen Ansprüchen um.

Weitere Kapitel beinhalten Rückblicke auf das Europapokalspiel 1975 in Haladás Szombathely, das Europaleague-Qualifikationsspiel auf Island gegen Breidablik Kópavogur, zwei kurze Hoppingberichte und Infos zur Website des Kollektivs 1909.

Als abschließendes Fazit steht ein 180 seitiges Heft, bei dem man merkt, die Macher haben sich viel Gedanken gemacht. Meine Highlights waren das Interview und das Hauptthema Auswärtsfahrt. Und bei 4€ Hochglanz kann man nun wirklich nicht meckern.
Und um nun meinen Gedanken vom Anfang abzuschließen, ich hoffe die Nr. 6 läßt nicht so lange auf sich warten! (svenko)

Schwarzmalerei #4Schwarzmalerei #4

Nach dem mich die erste Ausgabe der Schwarzmalerei nicht so sehr überzeugte, die zweite dagegen aber schon und ich leider die dritte Ausgabe nicht in die Sammlung aufnehmen konnte, geht es nun mit der vierten Ausgabe weiter, welche mir, ich nehme es soweit schon mal vorweg, vollends gefiel.

Schon im Vorwort wird darauf eingegangen, dass man nach einem Tief und der Ungewissheit, ob es mit der Schwarzmalerei überhaupt weitergeht, dass Konzept der Schwarzmalerei nach dem nötigen Motivationsschub geändert hat. Soll heißen: weniger Spielberichte, dafür aber die Highlights und jede Ausgabe soll ab sofort unter ein Leitthema gestellt werden. Bei dieser Ausgabe war es das Thema Repression, welches auch auf den ersten Seiten ausführlich behandelt wird und den Weg weg von einer freien Gesellschaft hin zu einem autoritären Überwachungsstaat gut skizziert.

Weitere Themenfelder sind ein Interview mit der Sturmflut Graz zu ihrem 15. Geburtstag, Freiheit für das Sturm-Logo, Groundhopping, Spielberichte Europapokal, Liga und ÖFB-Pokal.

Als kleines Gimmick gibt es noch eine „Checkkarte“, auf der die Rechte vermerkt sind, die man hat, wenn man in Österreich durch die Polizei bedrängt wird. Passt wunderbar ins Portemonnaie.

Insgesamt hat sich die Änderung des Konzepts positiv auf das Heft ausgewirkt und und es ist eine weitere Steigerung zur zweiten Ausgabe zu erkennen.

Ich vergebe 8 von 10 Kopaneschnecken. (goju)

Schwarzmalerei Nr. 1 und 2Schwarzmalerei Nr. 1 und 2

Schwarzmalerei Nr. 1 und 2 – Fanzine der Gruppen der Nordkurve – SK Sturm Graz

Endlich mal Lesestoff aus Österreich. Durfte man sich sonst nur im Erlebnis Fußball oder im Blickfang Ultra ein paar Zeilen über Österreich lesen, war ich nun auf das Schwarzmalerei aus der Fanszene des SK Sturm Graz gespannt.
Die erste Ausgabe fällt relativ dünn (48 Seiten) aus. Drei Euro finde ich dafür, auch wenn das Heft komplett in Farbe gehalten ist, zu viel. Im Vorwort wird direkt auf die Tradition des Fanzine in Graz eingegangen und das man nun wieder, gerade nach dem die alten Hefte („Das Vorspiel“, „Clockwork Jewels“ und „Der 12. Mann“) gelesen wurden, gern wieder an diese anknüpfen will. Denn gerade nach dem die alten Fanzines gelesen wurden, kamen schon längst vergessen geglaubte Erinnerungen wieder zum Vorschein. Was ja auch der Sinn eines Fanzine sein soll und eben ist! Spiegelt doch ein Fanzine auch die Entwicklung der Fanszene wieder.
In der ersten Ausgabe gibt es ein kurzes Resümee zu den Feierlichkeiten rund um 100 Jahre SK Sturm zu lesen. Die Saison im Europapokal wird vier Seiten in einem fortlaufenden Text erzählt, an denen sich auf einer Seite ein Text zum Wandel des Sturmwappen im Laufe der Zeit anschließt. Ein paar wenige Spielberichte der Saison 09/10 finden auch den Weg ins Heft, bieten wenig Neues bzw. sind sehr objektiv gehalten und auch das Design der Schrift ist für die Spielberichte schlecht gewählt. Groundhopping gibt es mit den Spielen in Amsterdam, Maribor – Zürich, Karlsruhe – Kaiserslautern und einer Italientour mit den Spielen Livorno – Juve und Atalanta – Bari auch noch. Um das Heft noch ein wenig abzurunden, dürfen die Gruppen Brigata Graz und Jewels Sturm über 15 Jahre ihres Tun und Handelns Bericht ablegen und die Reisegruppe Belarus schriebt noch einmal Rückblickend über das Europapokalspiel in Soligorsk. Als kleines, besonderes Gimmik gibt es im Heft eine sogenannte Fekter-Maske, die man heraustrennen und sich über sein Gesicht ziehen kann. Frau Fekter ist bekanntlich für das Pyrotechnikgesetz, das Thema Pyrotechnik wird auch kurz im Heft erwähnt, verantwortlich.
Fazit: die erste Ausgabe des Schwarzmalerei überzeugte mich nicht so sehr.

Deswegen geht es auch gleich mit der Nummero Zwo weiter. Diese ist auch wieder komplett in Farbe und kann mit 72 Seiten für drei Euro aufwarten.Zudem gibt es diesmal als Beilage ein A3-Poster der Choreo zum Pokalfinale und das Design machte einen großen Sprung nach vorn. Der Inhalt dreht sich rund um den Pokalsieg, alle Spiele bis hin zum Finale wurden noch einmal im Heft aufgenommen, den größten Erfolg in den letzten Jahren der Vereinsgeschichte. Das dieser Erfolg im Heft entsprechend Platz einnimmt ist verständlich, stand der SK Sturm doch schon kurz vor der Insolvenz. Weiter geht es über einen Text zu schwarz-weißer Körperkunst hin zur Rubrik „Fußball in Pisa“, die i folgende Punkte unterteilt ist: Torneo Mau Ovunque (ein Turnier zum Gedenken an den Trommler Maurizio Alberti), die Geschichte des Fußballs in Pisa, Repression in Italien, Once upon a time….Pisa – Livorno und ein Bericht zum Spiel Roma – Napoli. Eine sehr interessante Rubrik, erfährt man doch etwas über den Werdegang des AC Pisa. Auf zwei Seiten ist da zwar nicht viel Platz zu, aber wer wissen will, kann sich ja in der bekannten Internetenzyklopädie belesen. Enttäuscht war ich allerdings, dass der Punkt „Repression in Italien“ ebenfalls nur auf zwei Seiten behandelt wurde. Gerade wenn man Kontakte bzw. sogar eine Freundschaft zu einer Szene besitzt, die quasi direkt an der Quelle sitzt, hätte man doch mehr aus diesen Text machen können. So ist es nur ein Schriftstück, welches man überall lesen kann, da das Thema doch sehr oberflächlich behandelt wird.
Die Saison 2009/10 findet noch einmal mit vier Ligaspielen und einer Zusammenfassung der Saison ihren Platz, an den sich dann nahtlos die Saison 2010/11. Erst die Liga- und Pokal- und dann die Europapokalspiele. Persönlich gefallen mir die Europapokalspiele besser als die zu den Liga- und Pokalspielen, da man dort merkt, dass ein Spiel in Europa noch etwas besonderes für die Grazer ist. Bei einer Liga, bei der man in der Saison vier Mal aufeinander trifft und in der es auch nur wenige richtig attraktive Gegner gibt, ist es verständlich, dass die Berichte auch mal sehr kurz ausfallen.
Die letzten Seiten der Nummer Zwei sind anschließend für ein Interview mit Sturm12.at, etwas Groundhopping und für eine kleine Stadtbesichtigung reserviert.
Die zweite Ausgabe der Schwarzmalerei überzeugt mich im Gegensatz zur Erstausgabe schon eher. Ich bin gespannt auf die dritte Ausgabe. (goju)

Schwarzmalerei Nr. 1

Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 48
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at

Schwarzmalei Nr. 2

Preis: 3,00 Euro
Seitenzahl: 72
Kontakt: www.kollektiv1909.at – redaktion@kollektiv1909.at