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18.05.2010 SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel18.05.2010 SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel

18.05.2010, 18:30 Uhr
SV 1922 Radibor/Radwor – FSV Blau-Weiß Milkel
Radibor/Radwor, Sportplatz Radibor/Radwor
Kreispokal Bautzen – 40 Zs. – 0:2

„Sport treiben – fit bleiben“ prangt am Sportplatz in Radibor. Aber auch „Sportej a narodej-zdar!“. Ja, wir sind wieder einmal bei den Sorben gelandet. Kreispokal auf einen Mittwoch, da erscheint hin und wieder der angesetzte Schiedsrichter nicht am Sportplatz und der gastgebende Verein muss jemanden die Pfeife und die Karten in die Hand drücken. Souverän und ohne nur den geringsten verdacht auf Bevorzugung seiner Mannschaft aufkommen zu lassen, erledigte der Auserwählte seine Aufgabe. Und das war wirklich so, wie es da steht. Ohne einen Ansatz von Ironie. Ein Abend mitten in der Woche beim Sorben. Wir werden gefragt woher wir kommen und was wir hier machen. Wir sagen darauf woher wir kommen und was wir hier machen. Ein kleiner Käfer erregt meine Aufmerksamkeit, da ich einen solchen noch nie gesehen hatte. Braun mit kleinen schwarzen Augen und einer Nase die aussah wie ein Stachel. Oder war es ein Rüssel? Lange musste ich ihn betteln, dass er wenigstens Einmal in die Kamera schaut. Aber die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Ein Abend mitten in der Woche im Sorbenland. Dieses erstreckt sich grob von Bautzen bis nach Cottbus/Lübbenau. Man kann das Gebiet auch als Ober- Und Niederlausitz bezeichnen. Sprachlich eine Mischung aus Tschechisch und Polnisch. Es sollen noch 20 – 30.000 Menschen diese Sprache aktiv sprechen. Erleben durften wir das vor Jahren in Ralbitz-Horka, oder als ich selber noch gegen den Ball trat und bei einem Auswärtsspiel in Panschwitz-Kuckau antreten durften. Aber nicht nur in Teilen Sachsen und Brandenburgs wird Sorbisch gesprochen. In den USA gibt es einen Ort Namens Serbin in Texas und auch in Australien gab es sorbische Siedlungen. Wenn es nur eine slawische Sprache gäbe, könnte diese auch den Charakter einer Weltsprache annehmen. Von der Kamtschatka bis in die Lausitz, von Murmansk bis nach Strumica in Mazedonien. Gar nicht mal so klein das Verbreitungsgebiet der Slawen. Hätte ich doch früher in der Schule mal Russisch statt Wirtschaft/Technik gelernt. Kann ich aktuell mehr gebrauchen als das Wissen, wie man Transistoren an eine Leiterplatte lötet. Das Spiel ist zu Ende. Wir begeben uns wieder aus dem Sprachgebiet de Sorbischen in das Sprachgebiet des Obersächsischen im Raum Dresden/Meißen, mit dem schon Luther seine Bibel schrieb. Sächsisch und Slawisch = Weltsprachen!!!!! (goju)