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24.06.2009 SV Turbine Bergen – SV Großrückerswalde 4924.06.2009 SV Turbine Bergen – SV Großrückerswalde 49

24.06.2009, 19:00 Uhr
SV Turbine Bergen – SV Großrückerswalde 49
Bergen, Sportplatz Am Anger
Relegation – ??? Zs. – 2:2

Da Pflichtspiele am Ende des Monats Juni ungefähr genauso rar gesät sind, wie bei manchen am Monatsende das Geld, kam uns diese Partie gerade recht, um uns noch einmal zu beweisen wie hart wir sind und das wir wirklich jedes Spiel anschauen. Relegation der drei Bezirksklassestaffeln des Bezirkes Chemnitz. Da erwartet man auch mal einen Ober-L und andere Fußballbegeisterte des „Regionalhopperbundes Westsachsen“ oder einen TedStriker am Spielfeldrand. Aber Kostverächter wie sie nun mal sind, ließen sie dieses Spiel aus. Ihr wisst eindeutig nicht, was ordentlicher Fußball ist. Wenn schon zwei Autos aus Dresden sich auf den Weg nach Bergen im Vogtland machen, dann könnt ihr das wohl auch. Banausen.

Nun gut. Nach dem der Sportplatzsprecher seine mehr als langweilige Rede vollendet hatte („Bergen gefällt es in der Bezirksklasse so gut, da wollten sie noch ein wenig länger spielen.“) ging es auch schon los. Anpfiff, „Drag and Drop“, „Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“, tobende Massen auf den Rängen, Livcschaltung von Zwickau-TV und so weiter und sofort. Eigentlich tobten keine Massen, noch nicht mal am Grill, obwohl der zuständige Fachmann es überhaupt nicht hinbekam und selbst mit einer Heißluftpistole die Glut nicht zum glühen brachte. Da machten es die Gästefans schon besser und brachten ihren eigenen Grill mit allen Sachen die zum „Sommerevent Grillen“ da zu gehören mit. Und alle anderen gingen in der Halbzeitpause schnur stracks vom Verpflegungsstand am Sportplatz zum Supermarkt hinter dem Rasenviereck.

In der ersten Halbzeit konnte man das Spiel halbwegs anschauen, in der Zweiten trug Bergen zum Spiel gar nichts mehr bei, und trotzdem endete es 2:2. „The boys from the mersey“ aus Bergen positionierten sich strategisch gut neben dem Gästetorwart und Wechselspielern und belöffelten sie eine ganze Weile. Vor allem auf einen Wechselspieler hatten sie es abgesehen, als er sagte, das sie „gefälligst zu ihren Kanaken rüber gehen sollen“. Da hörte der eine 15-jährige Pimpf ja gar nicht mehr auf mit reden und erklärte dem Spieler von G-Rück ausführlich das Rassismus uncool ist und Kanaken ein Volksstamm in Neukaledonien sind. Und ein paar andere Schimpfwörter gab es auch noch. Hätte ich dem Knilch gar nicht zugetraut. Respekt!

Nach 90 Minuten endete auch das zweite Spiel mit jeweils zwei Toren pro Mannschaft unentschieden. Beim ersten Spiel zwischen Bergen und Niederwiesa gab es schon das gleiche Ergebnis, wodurch nun im dritten Spiel die Entscheidung fallen musste. Dieses gewann Turbine mit 2:0. Wenn dieses Spiel nun auch 2:2 geendet hätte, wäre ganz einfach der beste der drei Mannschaften (Punkte und Tore in der Liga) nicht abgestiegen. Vor Jahren gab es direkt nach jeden Spiel ein Elfmeterschießen. Unabhängig vom Ergebnis, nur für den Fall der Fälle. (goju)