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13.04.2011 SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig13.04.2011 SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig

13.04.2011, 18:00 Uhr
SV Lindenau 1848 – BSG Chemie Leipzig
Leipzig, Sportplatz Charlottenhof
10. Liga (1. Kreisklasse Leipzig Staffel 1) – 200 Zs. – 1:1

Zu fünft ging es heute mit dem Kfz nach Leipzig. Es rief der Nachholer SV Lindenau gegen die BSG Chemie. Kenner der Szene wissen, dass dies nicht so ein 0815-Kreisklassekick ist, da die Diablos Leutzsch die BSG seit der Saison 2008/09, nach Unstimmigkeiten mit dem Vorstand des FC Sachsen, unterstützen. Die Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig wurde aber schon im Jahre 1997 gegründet, um den Namen und das Logo zu schützen und es nicht an Personen zu verlieren, die damit nur spekuliert und einen ordentlichen Reibach gemacht hätten. Seit dem Weggang der Diablos vom FC Sachsen kann man dessen Fanszene und den Verein ruhigen Gewissens als tot bezeichnen. Der FC Sachsen Leipzig ist nur noch ein Verein, der am Tropf und somit künstlich am Leben gehalten wird. Die Diablos haben nun mit der BSG Chemie wie eine kleine Insel inne, doch darf man nicht darüber hinwegsehen, dass der Fußball an sich nicht der beste ist und auch die Höhepunkte im Ligaalltag rar gesät sind und die Fans somit fast schon genötigt sind sich die Höhepunkte selber zu setzen um nicht komplett in Tristess zu verfallen.

Der SV Lindenau ist der zweitälteste Verein in Leipzig und mit seiner über 163-jährigen Geschichte auch einer der ältesten in Deutschland. Großartige Erfolge, vor allem in der Sparte Fußball konnten aber (noch) nicht verzeichnet werden.

Das Spiel heute (6. gegen 1.) war ein krasser Langeweiler. Mit Fußball hatte das nicht viel zu tun. Aber was will man sportlich in der 1. Kreisklasse schon erwarten. Da ist man doch schon froh, wenn ein Pass über fünf Meter auch beim Mitspieler ankommt.

Der Großteil der Zuschauer hielt zu Chemie, was aber auch kein Wunder ist. Die Chemiker mit um die 80 Personen anwesend zündeten zum Anpfiff ein paar Wroclawer und zeigten mit Spruchbändern was sie von den Hausdurchsungen in der linken Szene durch die Anwendung des Paragraphen 129 so halten: Nichts! Demzufolge auch das Spruchband: ACAB – Wir werden euch immer hassen! Der Support ging ihnen heute auch nicht so leicht über die Lippen, plätscherte genauso wie das Spiel vor sich hin. Mehr als das Standardprogramm war es nicht, ich hatte aber auch nicht mehr erwartet. Sich Woche für Woche zu für so einen Grottenfußball zu motivieren und dabei auch noch euphorisch zu singen stell ich mir persönlich schwer vor. Man brauch auch mal sportliche Höhepunkte, bei denen man am Morgen bis in die Haarspitzen motiviert aufsteht. Unsereins scheut sich ja schon Testspiele der SGD anzuschauen. Eben weil die Gegner und Sportplätze öfters die gleichen sind und auch das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen ist. Wenn ich dann aber jedes Wochenende nicht einmal über die Stadtgrenze bei Pflichtspielen hinaus kommen würde, wäre meine Motivation wohl bald dahin. So schön es ist, einen Verein wirklich SEINEN Verein nennen zu können – auf Dauer unterklassig, da siegt dann doch irgendwann die Routine. Aber entschuldigen müssen sie sich für den Support heute auch nicht. Jede Fanszene hat mal einen schlechten Tag. Und in welcher Kreisklasse dieses Landes gibt es schon soviel Fankultur? Das wichtigste des Tages ist: die SG Gebergrund Goppeln ist mit ihrem neuen Sportplatz im Bauverzug. Aber wenn dieser zufällig unter der Woche eröffnet wird, werden dort sicherlich 50 Personen aufkreuzen, die man danach dort nie wieder sieht, da sie eh nur zum abkreuzen da waren. (goju)