Schon lange schob ich Sokolov auf dem Planungszettel vor mir her. Die Anstoßzeit von 10:15 Uhr ist zwar optimal, doch von Dresden aus ist diese Uhrzeit des Anpfiffs dann doch ziemlich weit weg. Ist ja generell so, dass die naheliegenden Orte immer so weit entfernt sind und jene Orte, welche auf der anderen Seite des Erdballs liegen, doch viel, sogar sehr viel, näher liegen. Schon der Gedanke innerhalb Dresdens nur nach Lockwitz zu fahren, löst bei mir den Gedanken „Boar, ist das weit. Boar ist das früh!“ aus. Doch als das Angebot Sokolov – Hradec Kralove vom Kostverächter kam, sagte ich dann doch spontan zu. Zumal ich noch mit einem zweiten Spiel gelockt wurde.
Die Fahrt von Dresden nach Sokolov via Landstraße kann ich treffend beschreiben, in dem ich den UrbanGladiator zitiere: „Das zieht sich – auch so eine beliebte Aussage.“ Joar, passte wirklich. Sokolov eh, extrem weit weg. Über das Erzgebirge und auf der anderen Seite entlang am Böhmischen Becken und Braunkohletagebauen vorbei. Massen an Erde, welche hier bewegt wurden. Und damit die Fahrt sich nun nicht so zog, wie sie sich hätte ziehen können, wenn drei Herrschaften im Auto sitzen und sich anschweigen (und sich dabei dennoch alles erzählen), redeten wir munter drauf los und beschäftigten uns mit der politischen Lage. Die NSU (das C wurde durch das N getauscht) nervt halt gewaltig.
Angekommen in Sokolov (deutsch Falkenau; Bergbaugebiet) wurde ohne Umwege das Stadion angesteuert. Der Eintritt kostete 60 Kronen und auf dem provisorischen Zähler am Eingang, wunderte ich mich kurz, dass mich das Gesicht eines typischen Osteuropäers anschaute. Scheinbar hat der Herr in Sokolov Stadionverbot. Die Groundrunde wurde fast in Windeseile von mir absolviert. Kurz blieb ich aber oberhalb der Haupttribüne an dem Barpark (also ein Haufen Sportgeräte für die Sportart Calisthenics) hängen und bekam doch ungemein Lust mich sportlich zu betätigen. In der Form gibt es die Geräte in Dresden noch nicht. Ebenso spektakulär wie die Geräte präsentierte sich der Panoramablick auf Sokolov: Plattenbauromantik.
Das Spiel begannen die ca. 50 Gäste mit einer Blockfahne und dem Spruchband „Stolz auf ihre Stadt“. In der Heimkurve, gefüllt mit sieben Personen, gestaltete sich alles einfacher: zwei Schwenkfahnen und Banik-Rufen. Der Gästeblock war zu diesem Spitzenspiel (2. gegen 3.) gut aufgelegt und supportete die 90 Minuten durch. Dazu noch Pyro, Schwenkfahnen, dreimaliger Zaunfahenwechsel und Schalparade. Sozusagen Sieg nach Punkten auf den Rängen für die Schwarz-Weißen.
Auf dem Spielfeld sah das Szenario anders aus. Denn Banik von Anfang an die spielbestimmende Mannschaft und die Gäste kamen in der ersten Halbzeit nur einmal zwingend vor das Tor. Hauptsache das Spiel gegen den Ball aus dem Halbfeld heraus passte. Oder so ähnlich. Denn wir diskutierten der weile die gängigen neumodischen Fußballkommentatorenfloskeln durch. Denn frühe rwar das noch einfacher und die Kommentatoren konzentrierten sich auf das Wesentliche: „Hrubesch hat den Ball. Hrubesch auf Netzer. Netzer hat den Ball. Tor!“ Jetzt stellt euch bitte beim Lesen dieses Spielkommentars bitte noch eine monotone Stimme vor. Dann passt das.
Trotz der überlegenen Spielweise von Sokolov, schossen sie ihr Tor nach einen Elfmeter. Ebenso traf Hradec Kralove durch einen Strafstoß. Und hatte sogar die Chance durch einen weiteren Elfer zum Sieg einzunetzen. Doch dieser zweite Strafstoß knallte nur gegen den linken Pfosten. Dem Spiel geschuldet wäre ein Auswärtssieg aber auch zu viel des Guten gewesen. (goju)
Zimní stadion Sokolov
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