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03.01.2010 Değirmenlik SK – Alsancak Yeşilova SK03.01.2010 Değirmenlik SK – Alsancak Yeşilova SK

03.01.2010, 11:45 Uhr
Değirmenlik SK – Alsancak Yeşilova SK
Akdoğan, Akdoğan Özgürlük Stadı
2. Liga TRNZ A-Jugend – 10 Zs. – 1:2

 

 

Akdoğan – seines Zeichen ein kleine, verschlafene Stadt ohne viel dazu außer einer etwas größeren Kaserne und einem Atatürk-Denkmal. Unweit der dritten Grenzüberquerung zwischen Nord und Süd gelegen, die wir heute, als letzte Stelle der drei Möglichkeiten die Grenze mit dem Auto zu überqueren, passierten. Die Einreisemodalitäten normal. Die dicke Trulla im Grenzerhäuschen registrierte uns gelangweilt. Tja, an diesem Grenzabschnitt ist halt noch weniger los als an den anderen drei.
Massa und mich zog es hier wieder zu einem Jugendspiel. Als wir um das Stadion herum liefen staunten wir nur, in was für Bruchbuden Fußball gespielt werden kann. Eine Seite mit einer etwas neueren Tribüne mit Sitzschalen, die andere Seite mit einer Holz-Eisen-Konstruktion als Tribüne, die höher war als die Tribüne auf der anderen Seite und nicht den stabilsten Eindruck machte. Links neben dem Eingang befand sich ein verfallenes Stadyum Büfe und eine alte Werbetafel der Istanbul Airlines. Es wird auf diesem Sportplatz wohl schon bessere Zeiten gegeben haben.
Zum Spiel weiter braucht man wohl nicht mehr viel sagen. Ergebnis steht da. Erwähnen kann man noch, dass uns die Spieler der Heimmannschaft mit großen Augen angeschaut hatten, als sie uns vor dem Stadion im Auto rumlungern sahen. Sie haben sich wohl unsere Gesichter vom Spiel in Lefkoşa gemerkt.
Doch kommen wir nun zum Höhepunkt des Zyerpaufenthaltes. Näääääääämlich: als wir zurück zur Grenze fuhren und unsere Ausreise bestätigen lassen wollte, wurde die dicke Trulla aus dem Grenzerhäuschen mit einem Mal misstrauisch und fragte uns, was wir den die kurze Zeit in Akdoğan gemacht hätten. Fußball unsere Antwort. Glaubte sie natürlich nicht und holte noch ein paar ihrer Kollegen zur Hilfe. Diese konnten wir mit den Ansetzungszetteln die wir dabei hatten überzeugen. Doch die Bache wollte es immer noch nicht glauben. Selbst ihre Kollegen gingen sie an, schnappten sich unsere Ansetzungszettel, hielten sie ihr unter die Nase und redeten auf sie ein. Fast wollte sie sich schon geschlagen geben, doch sah sie auf der Rückbank die Kamera von massa und forderte diese zur Durchsicht der Bilder an. Verdammte Axt. Nach und nach klickte sie die Bilder durch. Natürlich sah sie erst die Fußballbilder. Doch leider gehen ja bei einer Digitalkmra die Bilder wieder mit der Ordnungszahl eins los. Und je weiter sie klickte, desto näher kam sie Bildern, die sie nicht sehen sollte, da wir sie nicht besitzen durften. Und, tamtamtamtamtamtamtaaaaa, plötzlich bekam sie große Augen, das Gesicht von massa entgleiste und er sagte nur noch zu mir: „Ich glaub den Fußball können wir für heute vergessen!“ In diesem Moment griff ich nach meiner Kamera, die noch nicht entdeckt wurde, und tauschte die Speicherkarte aus. Die fette Bache feierte sich und ihren Fahndungserfolg, da sie doch so eminent wichtige Bilder der verbotenen Stadt, die wir nun mal nicht fotografieren durften, bei uns fand, und tobte wutentbrannt wegen ihren Kolegen ins Grenzerhäuschen. Ein paar Minuten später kamen dann Zivilpolizisten, die uns aufforderten ihnen mit unseren Auto zu folgen. Damit das auch klappte, setzte sich einer der beiden bei uns ans Steuer. Verdammte Axt! Irgendwo vor Akdoğan wurden wir in eine Polizeistation gebracht. Alle Augen waren dort auf uns gerichtet und wir durften ins Hinterzimmer eintreten. Ein Mokel bat uns Orangen zum Essen an, ansonsten fühlte sich keiner für uns zuständig. Eine knappe halbe Stunde saßen wir hier nun bei bedächtigen Schweigen, bis es hieß, dass wir raus ins Auto sollen. Da noch kein Cop neben mir saß versteckte ich erst einmal die Speicherkarte verschwinden. Massa nahm wieder auf der Rückbank platz und am Steuer saß wieder einer der Zivicops, der sich sicher freute, dass er ein Auto fahren durfte, dass besser war als sein Dienstwagen. So richtig wussten wir noch nicht, wo die Reise nun hingehen sollte. Uns wurde nur Famagusta gesagt und mehr nicht. Auf dem örtlichen Polizeirevier zu Famagusta angekommen, sahen wir beim betreten des selbigen, wie zwei Cops gelangweilt im Empfangsbereich saßen und Fußball schauten. Wir wurden nun wieder in ein Hinterzimmer gebracht, in dem ebenfalls zwei Zivicops zwar böse guckten, aber die Füße von sich streckten, die Beine hinter dem Kopf verschränkten und konzentriert auf den Fernseher neben der Tür schauten. Hier lief gerade Basketball. Die Kamera von massa verschwand. Lange Zeit tat sich nichts und wir schauten mit Basketball. Dann kamen zwei weitere Zivis,musterten uns und waren auch schon wieder verschwunden. Basketball vorbei, als nächstes Fußball. Christoph Daum war zu sehen, was sofort von einem der beiden Zivis mit einer eindeutigen Geste (Finger unter der Nase) quittiert wurde. Nach einiger Zeit kam dann der Oberchef und sein Gefolge und sprach. Nur leider konnten wir ihn nicht verstehen. Einer der beiden Zivis aus Akdoğan erklärte uns dann, dass die Bilder von Famagusta unter seiner Aufsicht gelöscht werden und wir dann gehen können. Die restlichen Bilder waren ihnen egal. Als dies erledigt war, fragte er uns noch, welchen Fußballverein wir unterstützen. Antwort Dynamo Dresden. Und plötzlich sagte er: „Aahhhhh. Torsten Gütschow!“ Massa und ich schauten uns fragend an und sofort sagte der Zivicop, dass der Horschtl mal bei Galatasary gespielt hatte, dessen Fan er war. Krasse Sache. Auf dem Weg nach Draußen wünschte er massa noch einen schönen Geburtstag und schon waren wir wieder freie Menschen. (goju)

27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK

27.12.2009, 14:30 Uhr
Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK
Lefkoşa, Atatürk Stadi
2. Liga TRNZ – 104 Zs. – 3:1

Die aufspielenden Vereine als auch die Liga entsprachen dem des Jugendspiels zuvor. Nur dieses Mal eben die Herrenmannschaften. Spielort ist das Nationalstadion der Republik Nordzypern, benannt nach dem Vater aller Türken Mustafa Kemal Atatürk. Seine Zeichens Gründer der Türkei und erster Präsident der selbigen Republik, die nach dem 1. Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervorging. Ob es Ironie der Geschichte ist, weiß ich auch nicht, aber geboren wurde er in Thessaloniki, welches ja eine griechische Stadt ist.

Das Fassungsvermögen dieses Stadions dürfte bei 15.000 liegen. Überdachte Haupttribüne und Gegengerade mit Sitzplätzen und in den Kurven Stehplätze. In einer Kurve saß sogar ein einsamer Mann neben einen kleinem überdachten Bereich und links und rechts standen Schilder die auf die Kantin hinwiesen. Zu kaufen gab es dort aber nur Chips und Softtrinks. Für Freunde einer gepflegten Stadionwurst ist diese Insel nicht zu empfehlen. Das Spiel riss uns nicht wirklich vom Hocker, weswegen hier die Spielberichterstattung zu diesem Spiel einfach mal abgebrochen wird. Abpfiff und zurück ging es in die Altstadt. Dieses Mal liefen uns die ganzen Soldaten mit Koffern entgegen. Auch standen überall Busse zum Einsammeln bereit. Großer Ausgang war heute wohl angesagt. Da hätten die Griechen doch mal gekonnt und hätten heute einfach mal eiskalt den Norden überfallen und wieder an den Südteil angliedern können. Und wir wären live dabei gewesen.

Angekommen im Zentrum trafen wir uns wieder mit unseren beiden Reisebegleitern und liefen noch ein wenig umher. Auffällig dabei, dass entlang der Grenze überall meterhohe Zäune standen und in den Fenstern in den Häusern unmittelbar an der Grenze Sandsäcke ausgelegt waren. Auch dezente Einschusslöcher waren noch zu sehen. Kurz ging es noch mal in ein Restaurant und auf dem Weg nach Agia Napa ließen massa und ich uns am Flughafen von Larnka rauswerfen, denn am nächsten Tag stand ja das Derby in Haifa auf dem Zettel. Als wir dann im Flughafen so rumlungerten, kam auf einmal eine Bande Personen an, die alle mit Mundschutz ausgestattet waren und eine Person im Rollstuhl vor sich her schoben. Na hoffentlich steigen die nicht bei uns ins Flugzeug. Beim Einchecken wurde ich noch gefragt, ob ich mein Special Menu auch wirklich haben wollte, denn massa rief mich während der Flugbuchung auch noch mal an und meinte, dass es auf dem kurzen Flug ein Essen gereicht wird und man zwischen vielen verschiedenen Angeboten auswählen kann. Asiatisch vegetarisch war meine Wahl und ich freute mich schon darauf. Die ersten Kontrollen wurden gut überstanden und wir mussten nur noch auf den Beginn der zweiten Kontrollen vor Einstieg in das Flugzeug gen Israel warten. Da diese aber ewig nicht begannen und der Sicherheitsbereich schon offen war, ließen wir uns dort nieder. Nach ca. zwanzig Minuten kam ein Mokel und jagte alle aus dem Sicherheitsbereich. Noch mehr Mokel kamen, die Meute stellt sich in einer Reihe auf und warten, und warten, und warten. Plötzlich gehen die Mokel wieder weg und die Meute tobt. Einige besetzten gleich wieder den Sicherheitsbereich. Dann eine Durchsage, dass das Flugzeug am Gate gegenüber bereit steht. Fluggäste sind da, Flugzeug steht bereit, nur das Sicherheitspersonal zum kontrollieren fehlt. Als diese dann auch endlich mal auftauchen und es losgeht, sind einige Passagiere schon arg angefressen. Eine sogar so sehr, dass sie es nicht einsah ihren Gürtel von der Hose zu lösen. Eine erregte Diskussion begann, wir kotzten schon ordentlich, da gar nichts voran ging. Als die Passagierin die Diskussion verloren hatte, zog sie ihren Gürtel wutentbrannt mit einer schwingenden Bewegung aus der Lasche, sodass der Gürtel gegen massa’s Brille knallte. Ausgewählte polnische Schimpfwörter waren ihr nun sicher. Mit betreten des Flugzeuges sahen wir auch sogleich die vermummte Bande. Der Trip nach Israel ging ja schon mal gut los. Massa fiel in den Sitz und schlief sofort ein und ich wartete stoisch auf mein Special Menu. Eine Stunde Flugzeit war veranschlagt und als es nach 45 Minuten immer noch nicht vor mir stand, gab ich es auf. Kurz darauf begann aber schon der Landeanflug auf den Flughafen Tel Aviv Ben Gurion. Tel Aviv von oben war nicht schlecht. Schönes Lichtermeer. Landung geklappt, Türen gehen auf und man darf ein kleines Stück zum Terminal laufen. Aber schon beim Aussteigen stand ein Sicherheitspersonal bereit, dass jeden kritisch musterte. Auf mich kamen sie auch schon entschlossen zu, doch kam hinter mit noch eine Person aus dem Flugzeug, die noch etwas mehr nach Araber aussah. Nun war ich uninteressant und die ganze Aufmerksamkeit des Staatschutzes, oder was das war, wurde ihr zu Teil. Angekommen an der Einreisekontrolle begann ein kurzer Dialog mit der Diensthabenden: Von wo kommen sie? Was wollen sie hier? Wie lange sind sie hier? Waren sie schon mal in Israel? Alles wahrheitsgemäß beantwortet, knallte sie den Stempel in den Reisepass und gab ihn mir, mit einem kleinen weißen Zettel darin, zurück. Ich mir nichts weiter dabei gedacht und losgedackelt. Einmal um die Ecke, standen da zwei weitere Polizistinnen und baten mich höflich, doch mal ein kurzes Stück mit ihnen zu gehen. Sie brachten mich dann zu einem Herren in zivil. Mein Reisepass wanderte in seine Hände, er blätterte ihn durch und dann begann schon wieder der Fragenmarathon? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm. Nach dem auch dieser überstanden war und ich gehen durfte, kam der massa dazu. Kurz dem Herren erklärt, dass wir zusammengehören und die gleichen Ziele verfolgten. Das verkürzte ungemein. Anschließend tauschten wir Geld und überlegten uns, was wir denn machen könnten. Die Entscheidung war: wir suchen uns einen angenehmen Schlafplatz und fahren dann mit dem Zug nach Haifa. Nachts um zwei ein Hostel in Tel Aviv zu finden, stuften wir als unmöglich ein.

 

 

 

27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK27.12.2009 Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK

27.12.2009, 11:45 Uhr
Yenicami Ağdelen Kulübü – Degirmenlik SK
Lefkoşa, A.Topaloğlu Sahası
2. Liga TRNZ Jugend – 0:0 – 23 Zs.

Auch heute sollte wieder der Nordteil der Insel besucht werden. Diesmal das Ziel die geteilte Hauptstadt Nicosia. Wieder wurde der der Grenzübergang außerhalb der Stadt genutzt und vorbei am Atatürkstadion ging es zum Stadion A.Topaloğlu Sahası. Strategisch günstig wurde hier auch gleich das Auto geparkt und sich dann zu Fuß in das Zentrum bewegt. Wieder ging es vorbei an Kasernen und auffällig viele junge Männer liefen hier mit Koffern umher. Generell liefen in Nicosia viele junge Männer herum. Dafür sahen wir aber wenige Frauen. Nach kurzen Gang durch das Zentrum bis zu einer Gebäudereihe, die unbewohnt, dafür aber mit Sandsäcken in den Fenstern ausgestattet war und auch hier und da Einschusslöcher aufweisen konnte, sahen wir noch hohe Zäune und wussten, dass wir nun an der, am 03.042008 eröffneten, Grenze standen, welche in Nicosia die Ledrastraße ist. Nur hier kann man zu Fuß vom Süd- in den Nordteil reisen. Bei den anderen vier Grenzübergängen braucht man das Auto. Der Großteil der Altstadt befindet sich anscheinend auf dem Territorium der Türkischen Republik Nordzypern. Viele enge Gassen und Händler die Geschäfte machen wollen. Dazu noch eine alte Kathedrale die nun auch als Moschee genutzt wird. Dagegen wirkt der griechische Teil Nicosias (Lefkosa) schon weit aus moderner. Viele Hochhäuser und Geschäfte wie man sie aus unseren Breitengeraden kennt. Doch für das Erste mussten wir die Stadtbesichtigung abbrechen. Fußball steht ja schließlich über so vielen Dingen und der erste Kick sollte heute wieder ein Jugendspiel sein. Das Stadion bestand aus einer Sitzplatztribüne mit einem einzigen intakten Sitz, einer Laufbahn und um das Spielfeld herum wurde ein zwei Meter hoher Zaun gebaut. Spielerisch dünne das Spiel, da kam der Abpfiff genau richitg, um uns aus unser Tagträumerei zu reißen und uns zu vergegenwärtigen, dass wir ja noch ein zweites Spiel auf dem Zettel stehen hatten.