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03.08.2022, 19:15 Uhr
SC Constantin 1930 Herne-Mark e.V. – SV Blau-Weiß Grümerbaum 1929 e.V.
Bochum-Hiltrop, Sportplatz Wiescherstraße
Testspiel/Vereinsturnnier – 83 Zs. – 2:2
geschätzte Lesezeit ca. 4 Minuten


Am Dienstag erst mal lauthals geflucht, dass der Kick beim Eisenbahner SV Grün-Weiß Roland Meiderich e.V. auf dem Hartplatz Eisenbahner-Kampfbahn Stryrumer Straße in Duisburg abgesagt wurde. Schon des Vereinsnamens wegen war der Besuch fest eingeplant. Und als Kirsche auf der Torte sollte, wie bereits erwähnt, auf einer Hartplatzperle gespielt werden. Hier hätte alles gepasst. ALLES!

Doch es sollte nicht nein und so suchte ich in den Ansetzungen nach Alternativen. Spiele gab es jedenfalls genug. Doch alle auf Rasenplätzen. Bei manchem Spiel hätte ich auf einen Hartplatzkick spekulieren können, doch so richtig bockte mich das nicht. Und dann war noch dieses eine Spiel beim SC Constantin angesetzt. Zwar auf Hartplatz angesetzt, aber mit der Überschrift Vereinsturnier versehen. Erfahrungen aus den letzten Jahren bei Vereinsturnieren von anderen Vereinen zeigten, dass dabei die Spieldauer überwiegend 2x 30 Minuten war. Darauf hatte ich natürlich keinen Bock. Aber dann doch mal auf der Homepage beim Constantin geschaut und siehe da: zwei mal 45 Minuten! Die Suche nach dem Kick wurde eingestellt, der CD-Beutel gepackt und schon war ich am Abend auf dem Weg nach Herne. Wenn der Roland mich nicht sehen mag, fahr ich halt zum Constantin.

Und wie ich den Sportplatz betrat, kam ich aus dem Lachen nicht mehr raus. Was eine Perle. Keine Laufbahn wie beim Roland, dadurch sehr eng, drei Stufen auf der einen und mehrere Stufen plus überdachte Tribüne auf der anderen Seite: für mich der beste Hartplatz den ich bisher besuchte. Die Verpflegungspreise dazu auch in einem erträglichen Rahmen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde der Verein am am 09. März 1930 gegründet. Dies geschah auf drängen der Arbeiter der Schachtanlage 4/5 in Herne-Constantin, welche Teil der 11 Einzelbergwerke der Zeche Vereinigte Constantin der Große war, die 1847 entstand und am 31. März 1967 stillgelegt wurde. So ergab es sich auch, dass die Arbeiter nicht nur im Schacht nah beieinander standen, sondern sich nach der Arbeit noch auf dem Sportplatz trafen. Die Schachtanlage, die von ca. 1.500 Arbeitern auf 2.686 Arbeiter anwuchs, wurde am 16.01.1967 geschlossen. Im Laufe der Zeit wurden die Flächen rekultiviert und somit befindet sich der Sportplatz an der Wiescherstraße nicht nur schon in der Stadt Bochum (Stadtgrenze Herne; wobei nur der Sportlatz zu Bochum gehört; nördlich, westlich und östlich ist alles Herne), sondern auch in einer grünen und mit Häusern bebauten Erholungslandschaft. Vom damaligen Ruß, Rauch und Kohlestaub ist heute nichts mehr zu sehen. Einzig der Hartplatz staubt im Spielbetrieb bei trockenem Wetter munter vor sich hin. Von den Gebäuden und Anlagen der Zeche ist heute nur noch sehr wenig erhalten.

Viele Teams besitzt der SC Constantin heute nicht mehr. Bei Fussball.de sind aktuell ein Herren- und ein Frauenteam gelistet. Und ein Altherrenteam als Spielgemeinschaft mit dem SV Sodingen. Jugend war nicht aufgeführt. Scheinbar schlägt hier wieder zu Buche, dass Eltern ihre Kinder ungern auf einem Hartplatz spielen lassen und lieber auf einen Kunstrasen zum Training schicken. Die Herrenmannschaft tritt auch nur noch in der Kreisliage B an, schaffte es aber im Jahr 2019, genauer am 08.08.2019, den Oberligisten Westfalia Herne aus dem Pokal zu werfen.

Zum heutigen Spieltag in der Gruppe A des 11. Wolfgang-Davidheimann-Gedächtnisturniers trat die Heimelf gegen die Grümerbaumer aus Bochum-Harpen an. Diese haben, so hoffe ich für sie, hoffentlich noch auf ihrem Hartplatz (leider nur Nebenplatz) noch für das Turnier trainiert, damit sie hier bestehen können. Zumindest sah das Spiel für beide Teams recht ausgeglichen aus. Wobei der Torwart der Gäste mal so ein richtiger „geiler Kunde war, wie es oftmals so schön gesagt wird. Groß, stämmig, Glatze und ständig am über den Platz brüllen und seine Mitspieler antreiben, dabei aber den Spaß an der Sache nicht vergessen und hier und da ein Späßchen gemacht. So soll das sein.

Leistungsgerecht endete das Spiel 2:2 und am Ende sollten alle gut eingestaubt gewesen sein. Den 83 Zuschauern wurde was geboten und somit konnten alle zufrieden nach Hause gehen. Im Rahmen des Turniers findet für Zuschauer in der Halbzeitpause immer auch ein Torwandschießen statt. Die besten Schützen qualifizieren sich dabei für das Finale des Torwandschießen am letzten Tag des Turniers. Kurz hatte ich überlegt, ob ich antreten sollte. Doch da ich Sonntag etwas anderes ins Auge gefasst hatte, ließ ich allen anderen Schützen den Vortritt und hielt mein Licht unter dem Scheffel *hust *hust. Am Ende hätte ich eh nur ein oder zwei Bier gewonnen. Und wem hätte ich die geben sollen? Richtig: dem Kulturbeauftragten. Vielleicht tue ich dem noch was Gutes. Wäre ja noch schöner. Der verschmäht ja eh Hartplätze. Und so was nennt sich Kulturbeauftragter. Tztztztz…die Kultur der Hartplätze gilt es zu fördern und zu erhalten. So!

Leute, fahrt zum SC Constantin. Hier wird sich über jeden Besucher gefreut. (goju)



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Author: kopane.de

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