Tag: 15. April 2007

15.04.2007 FK Príbram – FC Zlin15.04.2007 FK Príbram – FC Zlin

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.3
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“
FK Príbram vs FC Zlin
am 15.04.2007, 17.00 Uhr
Príbram, Stadion Na Litavce, 1. Liga CZ
3.962 Zuschauer, 1 : 1 (0 : 0)

Der Magier war vor etwas längerer Zeit schon mal anwesend. Aber nicht im Stadion, sondern auf dem Rasennebenplatz. Damals spielte die zweite Mannschaft von Pribram gegen Bohemians. Und er spekulierte damals auf Gästefans und dem Stadion als Spielort.
Nun, Gästefans und Stadion wären damals möglich gewesen. Dafür hätten es aber die echten Bohemians sein müssen. Und nicht dieses sinnlose Bohemians Strizkov Praha.
Man lernt halt nie aus.

Doch was soll der Erzähler von diesem Erstligaspiel kundtun?

Stadion? Sieht aus wie jedes andere im modernen Fussball; Nizbor war da schon geiler, auch Louny.

Spiel? Kann man auch 1. Liga in Jammerland anschauen. Genauso glatt und emotionslos. Hauptsache man trägt als Spieler ne „schicke“ Frisur zur Schau.

Fans? Unterhaching grüßt.

M: „Ritter! Wieso haben wir vorhin nicht in Kraluv Dvur Halt gemacht und das Derby gegen Bzova geschaut????“
R: „Nun, weil ich ab dem heutigen Tag in der Gilde der fahrenden Ritter eine Stufe empor geklettert bin. Honzaland hat erstklassig für mich nichts mehr zu bieten.“
M: „Zumindest bis Saisonende…“

Respekt sollten wir, also der werte Leser und ich, noch den fünf mitgereisten Fans aus Zlin zollen, welche den weiten Weg an einem Sonntag auf sich nahmen.

Doch was gab es noch an diesem trostlosen Ort?
Eine neue Art der Toilettenreinigung und –desinfektion vielleicht?
Einfach hochkonzentriertes und vor allem reines Chlor in der Toilette ausschütten und die Toilette bleibt sauber. Sauber deshalb, weil jeder der sie betritt eine Chlorvergiftung erleidet.
„Zum Glück vergeht hier auch die Zeit nicht“ dachte sich der Magier.
„Schiri, bring mal bissl Spannung ins Spiel.“
Rote Karte für die Gäste und Elfmeter kurz vor Schluss für die Heimelf. „Immerhin, auch wenn es gedauert hat.“
Mit dem nun fälligen Elfmeter war die Rudelbildung auf dem Platz intoniert. Der Schiri wurde das ein und das andere Mal hart angerempelt und die Führung für Zlin war dahin.
Ich hoffe doch, dass wenigstens die Leser, welche schon mal hier vor Ort waren, die Gedanken des Magiers verstehen. Bei diesem Spiel war der Abpfiff wahrlich eine Erlösung.
M: „Seit ihr drei zufrieden?“
R; S; B: „Ja, das sind wir.“
M: „Ihr spinnt doch alle drei…“
Und so wurde eine neue Geduldsprobe vorbildlich durch die vier Reisenden gemeistert. Dem einen hat es mehr, dem anderen weniger gefallen.
M: „Boar, schnell weg hier und bloß nicht wiederkommen. Erste Liga flop. Zehnte Liga topp.“ 😉

Ist Nizbor nun schon der heilige Sportplatz oder nicht?
Urteilt selbst………. (goju)

15.04.2007 SK Nižbor B . TJ Chrustenice15.04.2007 SK Nižbor B . TJ Chrustenice

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.2
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“
SK Nižbor B vs TJ Chrustenice
am 15.04.2007, 14:00 Uhr
Nižbor, Za Rybnìky, 10. Liga CZ (Okres Beroun)
60 Zuschauer, 1 : 2 (0 : 1)

Nach einiger Zeit erreichten die Reisenden nun Nizbor. Und sofort wurde das Fragezeichen auf der Stirn bei allen Vieren größer. Wo ist hier der Sportplatz? Wo?
Der Magier konsultierte sofort seine Kristallkugel, doch verwehrte sie Ihm im Tal der Berounka (Fluss an dem Nizbor liegt) den Dienst.
Von den Anhöhen links und rechts des Flusses konnten sie auch nichts Sportplatzähnliches erspähen. Nicht einmal in der örtlichen Burg konnte man Informationen erteilen.

R: „Bürgermeister, ihr seit dran. Schließlich seit ihr ja multilingual bewandert.“
B: „Ok, ich wird sehen was sich tun lässt.“

1. Opfer ein holzzersägender Honza. Bitte folgendes mal wieder bildlich vorstellen: Am Ende einer Siedlung, genauer am Waldesrand, hält ein Ross mit jammerländischer Plakette. Ein Ungar tritt hervor und fragt einen holzzersägenden Honza auf Polnisch nach dem Weg zum Sportplatz. Dieser schaut nur verdutzt, weist dann aber doch den richtigen Weg. Auf Tschechisch.
Dank der Wegbeschreibung und abermaligen Nachfragen bei einem anderen, aber ebenso verwirrten Honza, fanden sie dann den Sportplatz.
Verraten dürfen sie allerdings den geheimen Pfad nicht. Denn in Nizbor lässt man gern suchen.

So, und nun war das Tief für die Helden erreicht. Ein Tief, welches aber durchaus als positiv zu werten ist. Nachdem schon mal die 9. honzaländische Liga eine Woche zuvor beehrt wurde, war sie heute fällig. Die 10. honzaländische Liga!!! Tiefer geht es nicht mehr.

Doch Herz, was willst du mehr? So fanden sie hier auf diesem Sportplatz abermals eine kleine Tribüne, welche vom Ritter, Magier, Bürgermeister und Schmied das Prädikat „Kult hoch drei“ verliehen bekam.

„Honzaland, du wirst immer attraktiver“ dachte sich der Magier.
Dieser Sportplatz ist auf jeden Fall als voraussichtlicher Alterssitz vorzumerken.
Und auch kam wieder der Gedanke „Jetzt zählt nur der Moment…“ zu tragen, nachdem die Körper im Zenit zur Sonne platziert wurden und der Natur sowie dem Treiben auf dem Platz gelauscht wurde.
Über das Spiel ist mit den Worten „Es war halt ein Fußballspiel“ schon alles gesagt. Breiten wir lieber den Mantel des Schweigens darüber aus. In der Halbzeitpause spielten dann der Schmied, Bürgermeister und Magier mit einem Ball den Vereinsoberen vom SK Nizbor vor, doch wollten sie nicht so recht auf das Angebot (diese drei Herren spielen für den SK Nizbor und bekommen dafür hier einen Alterssitz) eingehen. Lieber wollten sie 20 Kronen sehen, als Eintrittsgeld. Dies war zwar auf freiwilliger Basis zu entrichten, also die Vier hätten nicht zahlen müssen, doch zur Förderung des Fußballs im Honzaland, zahlte man natürlich,
Doch was wäre der Sportplatz ohne ein weiteres Highlight?
Diesmal war es ein Linienrichter, der sich, während das Spiel im vollen Gange war, eine Zigarette nach der anderen sowie ein, zwei oder mehr Pivo schmecken ließ.
10. Liga im Honzaland eben.
Da aber alles Schöne mal ein Ende hat, hieß es dann leider mit dem Schlusspfiff Abschied nehmen. Abschied von dieser Spielstätte, welche umgeben ist von Natur. Sehr viel Natur.

Das Tal der Berounka flussabwärts (ein wirklich schönes Tal) ging es bis Beroun (auch eine Königsstadt) und von dort Richtung Pribram.
Leider bleib für eine ausführliche Stadtbesichtigung keine Zeit, da die Reisenden zu wenig von selbiger hatten. Grund waren wiedermal abenteuerlich enge Straßen zwischen Zdice und Pribram.
Doch erreichten sie dann doch das Stadion „Na Litavce“ pünktlich mit dem Anpfiff des Spieles…(goju)

15.04.2007 AFK Tuchlovice – SK Hvozdnice15.04.2007 AFK Tuchlovice – SK Hvozdnice

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.1
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“

Der Stredocesky Kraj war das heutige Ziel der vier Reisenden, die da wären der Ritter, der Schmied, der Magier und ein weitgereister aus dem fernen Budapest-Ferencvaros (Franzstadt), welcher sich nur Bürgermeister dieser Stadt nennt.

M: „Herr Ritter, wo habt ihr den Bürgermeister kennen gelernt? So einen trifft man ja jetzt nicht alle Tage.“
R: „Das war in der Postkutsche von Potsdam nach Dresden.
Und ich muss sagen, dass er wirklich ein sehr Weitgereister ist. Doch erzählt doch einmal selbst von Honzaland, werter Bürgermeister.“
B: „Meine Mitreisenden, hört mich an.
Denkt ihr etwa, dass sich das Honzaland nur von Cechy bis Slonsk und Morava erstreckt? Wenn ja, liegt ihr falsch. Honzaland ist noch viel größer als das ihr denkt.
Es erstreckt sich in Nord-Süd-Ausdehnung von der Ostseeküste über den Balkan bis zum Mittelmeer. Und in der West-Ost-Ausdehnung vom Miriquidi bis zur Bering-See.
Ein sehr weites und vor allem teilweise noch unerforschtes Land. Vor allem abseits des Mainstream in den unteren Ligen. Eine Reiseempfehlung werde ich euch nicht geben. Vertraut lieber auf euer Glück und euer Bauchgefühl.
S: „Welch vage Worte. Ist nicht ein wenig mehr an Informationen möglich?“
M: „Ich verstehe es mal so: „Wer kreuzen will, sollte sich lieber auf eine solche Fahrt begeben, als zu suchen.“ Zumal wir ja finden.
B: „Oh, gut wiedergegeben.“
R: „Wo führen uns eigentlich unsere heutigen Wege hin?“
M: „Tuchlovice, Nizbor und Pribram.“

Und so ging wieder vorbei an geschichtsträchtigen Orten, die da wären:

– Budyne nad Ohri> Schloss/Burg
– die Königsstadt Slnay
– Smecno (hier wurde noch der örtliche Sportplatz besichtigt. Die Anfahrt zu diesem gestaltete sich wie folgt: Kloster – Militärausstellung – Sportplatz…..man sieht, für jeden was dabei.

AFK Tuchlovice vs SK Hvozdnice
am 15.04.2007, 10:30 Uhr
Tuchlovice, Stadion AFK Tuchlovice, 6. Liga CZ (Stredo
ceský kraj)
150 Zuschauer, 4 : 0 (2 : 0)

Pünktlich in der Zeit erreichten sie dann Tuchlovice und den Sportplatz.
Wieder mal ein sonderbarer seiner Art. Das Spielfeld war auf einer Seite ausgestattet mit einer Tribüne und umringt von einem Wasserlauf. Wer auf das Spielfeld wollte, musste hier über Brücken gehen. So etwas hatten die Vier in dieser Form auch noch nicht gesehen.

Der Eintrittspreis betrug die üblichen 20 Kronen, welche sogar an der Teilnahme des Halbzeitpausengewinnspiels berechtigten.
Die ersten, sowie auch die zweiten 45 Minuten wurden mit allerlei Geschichten aus der Gruft und Budapest verbracht. Der Ritter und der Bürgermeister stärkten sich mit je einem Pivo und einer Klobasa (das Spanferkel wurde heute nicht verköstigt).
Der Magier beschäftigte sich derweil mit der Brautschau und Fußball angucken, welches nur durch das erwähnte Halbzeitpausengewinnspiel unterbrochen wurde. Zu gewinnen gab es Shampoo, Socken, O-Saft und allerlei anderen Klimbim. Der Hauptpreis war allerdings ein vermeintliches Buch über tschechische Stadien.

M: „Ui, ich glaube ein tschechisches Stadionbuch erspäht zu haben. Schnell die Eintrittskarten gezückt und den Gewinnzahlen gelauscht.
212? Mist. 327? Auch nicht. 537? Nein.
Verdammt, warum wurde nicht mal die 442 gezogen.“

Und so mussten sie halt weiter ohne aufbauende Lektüre das Spiel verfolgen. Dieses endete, für eine völlig überlegene Mannschaft, mit 4:0. Es hätten aber eigentlich mehr Tore geschossen werden können, wenn nicht gar müssen.

Mit Abpfiff mahnte der Ritter wieder mal zum baldigen Aufbruch, denn der Weg nach Nizbor führte über sehr enge, ländliche Straßen.
Vorbei bzw. hindurch führte der Weg in eine Königsstadt. Diesmal Lany. Selbige Stadt ist anscheinend das Tor zum Krivoklatsko vrchovine/ CHKO Krivoklatsko.
Auch sind in dieser Stadt, welche touristisch gut erschlossen ist, Gebäude zu finden, vor denen sogar noch bewaffnete Wachen in starrer Körperhaltung stehen. (goju)