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23.04.2022, 19:00 Uhr
Sociedade Esportiva Palmeiras – Sport Club Corinthians Paulista
São Paulo, Palmeiras Parque
Série A – 23.973 – 3:0
geschätzte Lesezeit ca. 5 Minuten


Heute morgen hieß es dann wirklich Abschied von Buenos Aires und Argentinien zu nehmen. Im schönen GrandView Hotel checkten wir zeitig aus und fuhren zur Mietwagenstation, welche wir optimal am Airport rausgesucht hatten. Entgegen des Stresses und der Hektik vom Hinflug, war diesmal alles entspannt und unaufgeregt, fast langweilig. In der größte Stadt Brasiliens gelandet wurden die organisatorischen Sachen erledigt. Mietwagen abholen, was essen und ganz wichtig, die Tickets für das Derby Paulista an der Arena Barueri zu besorgen. Was letztendlich alles routiniert erledigt werden konnte. Die besagten Arena Barueri liegt etwas außerhalb und ist eigentlich das Stadion des Viertligisten Oeste FC. Palmeiras musste hierhin ausweichen, da ihr Heimstadion der Allianz Parque, ein sympathischer Name, belegt war. Nachdem Kartenkauf steuerten wir unser Hotel in Santos an. Dies bedeutet zwar fast zwei Stunden fahrt, hatte aber zwei Vorteile. Erstens wir wollten am Meer übernachten und zweitens unser letztes Spiel der Reise war beim Santos FC. Während der Fahrt endeten die weißen Hochhäuserschluchten, die wir schon vom Flugzeug aus betrachteten und die wie aus der Erde empor stehende Zahnstocher wirkten, einfach nicht. Wahnsinn was für Ausmaße. Wir waren uns einig, hier leben wollten wir nicht. Auch war sofort wieder die ganze Armut, welche uns auch in Rio de Janeiro auffiel, sofort sichtbar. Ständig sahen wir diese Papp- oder Bretterbuden. Provisorische Behausungen und mehr ist es nicht, der Menschen hier. Unter Brücken, auf Wiesen und in Parks. Überall! Und das Bild welches wir Europäer über das sonnige und schöne Brasilien haben wurde hier aber mal so richtig auseinander genommen. In São Vicente ein Stadtteil von

Santos bezogen wir dann unser Hotel. Dann ab zum Praia do Itararé ins Wasser und entspannen. In der Bucht lag noch eine kleine grüne Insel und bei den Blick auf die Strandpromenade ließ es sich wie Urlaub anfühlen. Die Sonne ging langsam hinter den grünen Hügeln, welche sich ein paar Straßen hinter der Promenade empor ragten, unter. Die Wellen rauschten ruhig und gleichmäßig. Wir ließen uns eine ganze Weile treiben und blickten auf diese Reise zurück, alle waren sich einig, was haben wir hier geschafft! So lange waren wir noch nie in der Stammbesetzung unterwegs, so viel Spiele auf einer Reise auf einen für uns neuen Kontinent. Wahnsinn es hat alles geklappt. Schade, dass der Sportliche nicht bis zum Ende dabei sein konnte. So im Wasser treibend kam ein wenig Melancholie auf. Also schnell raus, duschen und ins Restaurant.
Unser Kellner gab sich, trotz nicht vorhandener Englischkenntnisse, Mühe uns zufrieden zu stellen. Immer putzig und amüsant. Bei der Frage nach einen lokalen Schnaps, war er dann leicht überfordert und ein Gast am Tresen, erklärte ihm, was er den Weißbroten anzubieten hat. So wanderten ein Fogo Paulista auf den Tisch.
Wir wären nicht die Luis wenn wir nicht noch an den Strand in diverse Bars gegangen wären und die Caipirinha zu äußerst günstigen Preisen genossen hätten. Ein paar Lampen waren auf dem Heimweg dementsprechend an.
Am nächste Morgen kümmerte sich der stille Teilhaber und ich um die Tickets für das morgige letzte Spiel. Wir liefen am Strand entlang zum Estádio Vila Belmiro, wo der Vorverkauf stattfand. Der starke Wind zwang uns dann aber, den Sandstrand zu verlassen und wir beobachten wie dies auch die restlichen Menschen tun mussten. Junge Junge da fegte aber auf einmal ein Sturm über uns hinweg. Die Standbesitzer hatten alle Mühe ihre Waren zu sichern und dies gelang nicht jeden. Der Sand war wie kleine Nadelstiche auf der Haut und ich lief im Windschatten des der stille Teilhaber. So war ich halbwegs geschützt. Die Karten konnten unkompliziert erworben werden und die Verkäuferin und die Fans halfen uns die gewünschten Plätze auf dem Stadionplan zu finden. Zurück am Strand war von dem Sturm nichts mehr zu spüren und so lümmelten wir noch den ganzen Mittag am Meer rum. Dann hieß es Aufbruch zum Derby. Wir wussten schon, dass die Gäste heute nicht anreisen durften und egal ob Derby oder normales Spiel, ohne Gäste ist Fußball Mist!
Mancha Verde bedauerte diese Entscheidung ebenfalls, sprachen sich diese im Vorfeld klar für die Zulassung von Gästefans aus.
Mancha Verde der grüne Fleck, welcher eigentlich ein schwarzer ist und von den Palmeiras Fans aus dem Mickey Mouse Heften abgeleitet ist. Ihr Sektor füllte sich ordentlich, leider und zu unserer Verwunderung nicht das komplette Stadion. Es war auch bei weiten nicht ausverkauft. Ob dies am Ausweichspielort lag? Wir wissen es nicht. Da die Grünweißen keinerlei Probleme mit ihren Gegenüber auf dem Rasen hatten, wurde es eine einseitig Angelegenheit und die Fans konnten ihren Verein und den Derbysieg feiern.
Es war gut Zunder drin auf den Platz und der muskelbepackte Schiedsrichter Anderson Daronco, er ist uns schon bei dem Spiel von Fluminense aufgefallen, hatte allerhand zu tun, die Spieler runter zu holen. Ich denke seine Oberarme und seine komplette Erscheinung halfen ihm dabei.
Sofort fielen uns wieder die Unterschiede in der Unterstützung der Fans zwischen Argentinien und Brasilien auf. Erstens waren viel weniger Zaunfahnen im Stadion sichtbar. In Brasilien gibt es auch schon mal Klatscheinlagen und optisch fallen natürlich die fehlenden Bänder auf. Auffallend war auch die Gruppe Torcida Acadêmicos da Savóia mit ihrer Blockfahne, welche sie ganze dreimal während des Spieles zeigten. Die Gruppe gründete sich schon 2004 und bezieht sich auf die italienischen Wurzeln von Sociedade Esportiva Palmeiras, welche von italienischen Einwanderern gegründet wurde auch das Wappen, das weiße Kreuz auf rotem Schild, ist von den Savoyen abgeleitet.
Nachdem Spiel ging es dann, nach einen sehr langen Abfahrtsstau zurück nach Santos, dank der geänderten Verkehrsführung durften wir uns, nachdem wir bemerkten, dass die Autobahnauffahrt gesperrt war, ganz hinten in die Wartenden einreihen und es wurde eine sehr späte Ankunft.
 
(Der Kulturbeauftragte)


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Author: kopane.de

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