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29.10.2022, 14:30 Uhr
KFC Komárno – MŠK Považská Bystrica
Komárno, Mestský štadión Komárno
II. Liga – 389 Zs. – 2:2
geschätzte Lesezeit ca. 5 Minuten


Von Velké Pavlovice ging es im Anschluss nach Komárno. Dort war ich das bisher einzige Mal in der Nacht vom 21. August auf den 22. August, als ich mit dem Postzug aus Budapest kommend mitten in der Nacht in Komárom ankam, um über die Elisabethbrücke nach Komárno zu laufen. Beide Städte sind nur durch die Donau getrennt. Zu Zeiten Österreichisch-Ungarischen Monarchie waren es noch eine Stadt. Doch nach dem Ende der Monarchie wurden die Grenzen neu gezogen.

Komárno hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Im Mittelalter war Komárno Teil des Königreichs Ungarn und wurde im 15. Jahrhundert zu einer wichtigen Festung ausgebaut, um die Grenzen des Reiches zu schützen. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Stadt mehrere Male belagert und erobert, was zu ihrer Zerstörung führte.

Im 19. Jahrhundert wurde Komárno wiederaufgebaut und entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum an der Donau. Die Stadt war auch ein wichtiger Ort für den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867, der das Dualismus-System einführte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt besetzt und nach dem Krieg Teil der Tschechoslowakei.

Nach dem Fall des Kommunismus und der Gründung der Slowakei im Jahr 1993 hat sich Komárno weiterentwickelt und ist heute eine moderne Stadt mit einer reichen Geschichte und Kultur. Die Stadt ist bekannt für ihre Festungsanlagen, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind, und für ihre Gebäude im Stil der Renaissance und des Barocks. Diese könnt ihr euch auf dem Europaplatz beziehungsweise im gesamten Stadtzentrum anschauen.

Aber nicht nur Renaissance und Barock gibt es in Komárno zu bestaunen. Auch eine Festung in der Nähe des Stadions könnt ihr besuchen und dort einen Kulturpunkt setzen. Errichtet am Zusammenfluss der Donau und der Waag als auch im Norden der Stadt, sollte diese Festung Schutz vor den Heranrückenden Türken bieten. Nach dem die Türken nach der Schlacht bei Mohács die Ungarn schlugen, rückten sie weit vor und probierten auch mit einem Heer aus 100.00 Kämpfern die damalige Stadt Komorn einzunehmen. Und scheiterten daran.

Nicht standhalten konnte die Festung im Jahr 1783 einem Erdbeben, dessen Epizentrum nahe der Festung lag. Und auch den Österreichern, welche die Festung im Ungarischen Unabhängigkeitskrieg 1848 bis 1849 belagerten und die ungarische Garnison zur Aufgabe zwangen.

Aber nicht nur Komárno hat eine Festung. Auch die ungarische Schwesterstadt Komárom kann mit zwei solchen Bauwerken an der Donau aufwarten. Eine davon liegt direkt gegenüber der Festung von Komárno.

In der südlichen Slowakei lebt die, ihr könnt es euch sicherlich denken, ungarische Minderheit. Von Dunajská Streda, ungarisch Dunaszerdahely, über Komárno quasi immer an der Grenze mit Ungarn entlang lebt diese Minderheit. So ist auch Ungarisch im Stadtbild von Komárno und im Stadion auch überall zu hören.

Fußballspiele gegen Vereine der Ungarn in der Slowakei gegen solwakische Vereine führen auch immer wieder zu Vorfällen. Einen davon durfte ich am 01.11.2008 beim Spiel FK DAC 1904 Dunajská Streda – SK Slovan Bratislava persönlich miterleben. Damals war der Nationalismus auf den Seiten der Slovan-Fans und der angereisten Ungarn aus Szombathely, Nyiregyhaza, und Budaspest von (Ujpest; Ferencvaros), sowie den damals aufgelösten „Hardcosok“ aus Miskolc und den Bullen mehr als sichtbar. Also wer schon immer mal wissen wollte was Nationalismus ist, wurde bei diesem Spiel fündig.

Ganz so ausgeprägt war die Situation an diesem Spieltag nicht. Also im Prinzip gar nicht. Worauf dieses „gar nicht“ auch zutrifft, ist der Fortschritt des Um- beziehungsweise Neubau des Stadions. Sollte dieser doch im Jahr 2020 beginnen und im Jahr 2022 beendet sein. Was das angeht bin ich aber nicht traurig. So hatte ich noch die Möglichkeit diese utopische Gammelbude zu bestaunen. Und das war…naja…fast schon, also für die Hopperschweine unter uns, sexuell befriedigend. Diese wuchtige Haupttribüne, die abgeranzten Stufen, welche in Deutschland schon längst gesperrt währen und als Non-plus-ultra noch diese UTOPISCHE Einlaufmusik. Ich wähnte mich im Paradies. Nur diese keimigen Vereinsfarben trübte das Gesamtbild und führten zu einer Starken Abwertung in der B-Note.

Auch das Spiel konnte überzeugen und es sah zunächst nach Einbahnstraßenfußball aus. Denn bereits nach 10 Spielminuten führten die Hausherren 2:0. Doch auch die Gäste konnten innerhalb von 10 Minuten zwei Tore erzielen und so stand es zur 39. Spielminute 2:2 und das Spiel gewann wieder bei 0. So treffsicher aber beide Teams in der 1. Halbzeit waren, so glücklos blieben sie in der zweiten Halbzeit. Da mussten sich alle Fußballfans mit dem Knabbern von Kürbiskernen über die Zeit retten. Oder mit hohlen Gelaber wie wir es taten. Also wie immer eigentlich. Als ob wir mal hochwissenschaftliche Themen diskutieren würden. Hahahaha…nee…echt nicht. Wenn wir beim Fußball sind, wird das Hirn zum Lüften an die Luft gehangen und dann Feuerfrei für alles was schlechter Humor ist.

So, nachdem das Spiel beendet war, warfen wir noch einen letzten Blick ins Rund und machten uns auf den Weg in den Norden der Slowakei, genauer in die Stadt Ružomberok, welche in der Landschaft Liptov liegt. Benannt ist diese Landschaft nach der Burg Liptau, welche die höchstgelegene Ruine einer Höhenburg in der Slowakei ist. Diese Ruine könnt ihr euch auf einer Höhe von 993 Meter über dem Meer anschauen. Dies schafften wir aber auf Grund der einsetzenden Dunkelheit nicht mehr und suchten lieber unsere Bleibe für die Nacht auf. Das Hotel befand sich in direkter Nähe zum Stadion von Ružomberok. Um genauer zu sein war es dieses bunte Haus, in welchem auch schon der Kulturbeauftragte übernachtete und den Badespaß im hauseigenen Pool genoss:

Nachdem wir eingecheckt hatte und ich ein Einzelzimmer beziehen durfte, wollten wir noch das Restaurant des Hotels plündern. Offen sollte es eigentlich bis mindestens 19:30 Uhr sein. Doch bereits 18:30 Uhr hieß es: Nee Jungs, die Küche bleibt heute kalt. So liefen wir noch ein wenig auf der Suche nach Essbarem durch die doch gemütliche Stadt und wurden in einer Pizzeria fündig. Der Rest des Abends ist dann nicht mehr erwähnenswert. Denn müde ist müde und somit horchten wir alsbald an den Matratzen. Denn am nächsten Tag sollte es schließlich wieder zeitig aus den Federn und zum Fußball gehen. (goju)



Eine neue Ausgabe des "Abhaun!" ist erschienen. Nach 11 Jahren geht die Abhaun-Reihe mit der 6. Ausgabe weiter. Ein Klick auf das Bild bringt euch zu den weiteren Informationen.




 



Weitere Begegnungen zwischen diesen zwei Mannschaften:
  1. Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften bei Kopane.de: 1
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Author: kopane.de

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