Schlagwort: Die Suche nach dem heiligen Sportplatz

22.04.2007 Bohemians 1905 – SFC Opava22.04.2007 Bohemians 1905 – SFC Opava

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 5.3
Episode 5 „Frühling in Praha“
Bohemians 1905 vs SFC Opava
am 22.04.2007, 17:00 Uhr
Praha, Dolícek
2. Liga CZ
8.016 Zuschauer, 3 : 0 (1 : 0)

Bohemka gegen Opava. Beide Vereine durch Konkurse schwer gebeutelt. Bohemka stieg in die 3. Liga ab. Opava gar in die Krajske prepor. Dies entspricht ungefähr der Landesliga.
Dank Aufstieg bei Bohemka und Lizenzkauf für die zweite Liga bei Opava, trafen sie nun an diesem Rückrundenspieltag aufeinander.
Werter Leser, Fußballinteressierter. Seid Ihr schon einmal bei Bohemka 1905 im Dolicek gewesen? Wenn nicht, müsst Ihr unbedingt mal hier hin. Denn hier ist Fußball noch Fußball.
Ein Stadtteilverein ein Stadtteilverein. Hier sitzen und stehen Professuren neben Arbeitslosen und bilden eine Einheit und lassen ihren Verein hochleben.
Ein reines, altes Fußballstadion und eine Mannschaft die mit Herz für ihren Verein spielt.
Selbst in Unterzahl (der Torwart hatte die rote Karte noch in der 1. HZ gesehen), wird nicht zurück gesteckt. Jeder kämpft für jeden. So fällt es noch nicht einmal auf, dass sie nur zu zehnt auf dem Platz stehen.
Kampf und Leidenschaft!

Doch wird dies alles noch Bestand haben, wenn sich Bohemka mit Slavia das neue Stadion teilt? Diese Pläne gibt es und scheinen wasserdicht zu sein.
Hoffentlich wird nicht wieder ein wahrer Kultverein dem kommerziellen Verfall preisgegeben.

Die Bohemka-Fans ließen ihre Mannschaft mit Gesang und einer Choreographie aus grünen und weißen Zetteln hochleben. Sie verzauberten sogar noch nach dem Abpfiff mit ein paar bengalischen Feuern den Sieg.

Doch sollen auch die Fans aus Opava erwähnt sein.
Circa 100 + x machten sich auf den Weg. Die X’er durften nicht in’s Stadion. Anscheinend waren sie zu sportlich. So hatten sie noch einen sportlichen Vergleich mit den Bohemka’s weit vor dem Spiel. Diesen verloren sie, worauf dann im Gästeblock die Fahne der Hauptgruppe verkehrt herum hing.
Die Mannschaft unterstützten auch sie mit Gesang und blauen und gelben Ballons. Kurz vor Abpfiff kamen dann auch noch bei ihnen bengalische(?) Lichter zum Vorschein.

Da verliert die eigene Mannschaft 3:0 und wird durch die Fans trotzdem weiter unterstützt. Ein großes „Respekt“ an diese Jungs.
Für die vier Helden sicherlich das beste Spiel in Honzaland bis jetzt.

Da aber alles einmal ein Ende hat, hieß es auch hier Abschied nehmen. Leider. Abschied von dieser ehrlichen „Fußball = Arbeitersport“-Atmosphäre.
Vielleicht kommt man eines Tages hierher zurück…..

Tja, da dieses letzte Spiel einen schönen Abschluss bildet, wird nun diese „unendliche Geschichte“ der Endlichkeit übergeben.

Die Suche geht zwar noch weiter, doch ist das dann nur noch eine Angelegenheit für die, die dabei sind.

Reisen ist gesund – ich hau ab und zieh Leine. (goju)

22.04.2007 SK Hostivar SD – SK Modrany SD22.04.2007 SK Hostivar SD – SK Modrany SD

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 5.2
„Frühling in Praha“
SK Hostivar SD vs SK Modrany SD
am 22.04.2007, 14.45 Uhr
Praha, Areál “Na Groši”, Jun. Kreisliga CZ (Praha I. trída st. dorostu)
21 Zuschauer, 1 : 1 (0 : 1)

Nachdem Sonntag vor sieben Tagen schon die 10. und letzte Honzaländische Liga beehrt wurde, war sie nun heute fällig. Die Jugend. Der Nachwuchs, auch Starsiho dorostu genannt.
Wer sonst nichts zu tun hat, sucht halt den zukünftigen Pavel Nedved.
Obwohl diese Spiel nur als Lückenfüller bis zum eigentlichen Hauptspiel gedacht war.
Hostivar gegen Modrany. Das ist in etwa so wie Oer-Erkenschwick gegen Wanne-Eickel.
Und dann dazu noch dieser spitzen Sportplatz. Nichts hatte er zu bieten. Einfach nichts. Keine Tribüne. Kein schöner Zaun. Nichts!
Na gut. Ein schickes Vereinsheim war vorhanden und neben dem benachbarten Hockeyplatz stand eine kleine Holztribüne, welche man auch gut als Hintertortribüne werten kann.

Diese Tribüne wurde sogar zwecks Sonnenanbetung von den vier Reisenden okkupiert.
Die Sonne. Mit dem Wasser und dem Sauerstoff sind diese drei die einzigen wahren Götter. Nur sie ermöglichen das Leben, die Photosynthese. Nur sie sollten angebetet und verehrt werden. Nicht die von den Menschen geschaffenen falschen Götzen. Diese sind nicht sichtbar, nicht spürbar. Das sind keine Götter. Dies sind nur Mittel zum Zweck. Mittel und Zweck um den Menschen in falscher Demut, Angst und Intoleranz leben zu lassen.
Jede Religion hat nur einen Gott und respektiert andere Religionen (Buddhisten mal ausgenommen)? Schön wär’s. Wenn das stimmt, ist Venedig eine Alpenstadt.

Doch kehren wir abermals z den Reisenden zurück, welche ihre blassen Körper der Sonne darbieten.
Mit dem Anpfiff des Spieles bewegten sie sich Richtung Vereinsheim. Auf dem Weg dahin begegneten ihnen zwei hübsche Frauen. Ein nettes Lächeln hier, ein verschmitztes Lächeln da. Tja, dank unterschiedlicher Sprachen wurde diese Begegnung dann aber auch schnell wieder zu den Akten gelegt, das Spiel geschaut und auch wieder das Pivo verköstigt.
Ein Jugendspiel in Praha, Honzaland. Wie viele können schon von sich behaupten so etwas gesehen zu haben. Internationale Vergleiche mal ausgeschlossen.
Hier in Hostivar regiert sie noch. Hier regiert noch die Ruhe vor dem Sturm. Bis jetzt noch ein kleiner Stadtteilverein. Aber bald, bald wird er, dank Ausbau der Siedlung rund um den Sportplatz, einen Aufschwung erleben. Viele neue Spieler/Geldgeber werden den Verein für sich entdecken. Und wer weiß, vielleicht wird dieser Verein eines Tages erste Liga spielen. Schließlich ist doch jeder Verein/Sportplatz ein potentieller Erstligaverein/ -sporplatz.
Ist träumen erlaubt? Ich meine ja.

Doch nun schnell weg von den Träumen und Fantasien.
Hingewandt dem eigentlichen Hauptspiel des Tages. Auf in den Stadtteil Vrsovice. (goju)

22.04.2007 SK Slavia Praha B – Bohemians Praha22.04.2007 SK Slavia Praha B – Bohemians Praha

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 5.1
„Frühling in Praha“

Praha, goldene Stadt. Stadt der Alchemisten. Karluv most und Veits-Dom. Stadt an der Moldau. “Die Moldau” – ein klassisches Musikstück von Bedrich Smetana. “Prager Frühling und “Prager Fenstersturz”. “Prager Frieden”.
Man könnte noch viel mehr über Praha erzählen.
Doch waren unsere vier Helden der Geschichte (die üblichen Gestalten) nicht aus kulturellen Gründen hier. Auch wollten sie keine touristischen Höhepunkte ansehen und abhaken, wie es so mancher Touri vollführt. Anreisen, anschauen, abfotografieren, abreisen. Daheim dann dem Rest der Familie die Fotos gezeigt und erzählt, wie viel man doch von Praha und gesehen hat.
Wirklich soviel? Besteht Praha nur aus der Altstadt?
Was ist mit den Stadtteilen Zizkov, Vrsovice, Vysehrad oder Liben. Nur um eine kleine Auswahl zu nennen.
Um diese zu ergründen gibt es zum Glück Sport, insbesondere den Fußball, und ab und zu eine Kneipe oder Theater, welches Geheimtipps sind.
Durch diese Errungenschaften der Menschheit, wird so mancher, aber nicht alle, Mensch in Stadtteile geführt, die ein normaler Tourist niemals betreten würde.

Die drei Ziele des heutigen Tages waren die Stadtteile Horni Poucernice, Hostivar und Vrsovice.
Wie bitte werter Leser? Diese Stadtteile kennt Ihr nicht. Na dann mal schnell hin. Und auf den Weg dort hin, macht Ihr noch halt in Praha-Zizkov. Warum? Na weil es dort den leckersten Strudel gibt. Bei Peters. Sein Laden befindet sich in einem normalen Plattenbau. Die Straße ist mir leider entfallen.

Doch zurück zum Fußball. Zurück zum eigentlichen Sinn des Besuches von Praha.

SK Slavia Praha B vs Bohemians Praha
am 22.04.2007, 10.15 Uhr
Praha, Stadion Na Chvalech, 3. Liga CZ (CFL)
0 : 2 (0 : 0)

Frühling, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Dazu ein kleines, schickes Stadion. Mehr wollen sie nicht. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Eintritt betrug die üblichen 20 Kronen.
SK Slavia B gegen Bohemians Praha. Die falschen Bohemians wohlgemerkt. Als die echten vor dem Konkurs standen, verkaufte der Hauptverein den Namen an Strizkov Praha, welche sich ab diesem Zeitpunkt Bohemians nannten. Doch diesen Namen tragen sie zu Unrecht. Nie werden sie an den Status von Bohemians 1905 herankommen. Nicht mal zu 0,0001%.
Das Spiel passte sich den Temperaturen an und war als gerade so sehenswert zu bezeichnen.
Auf einer Hintertortribüne sangen ein paar Kinder ab und an für die falschen Bohemians.
Ansonsten tat die Sonne ihr Werk und der ein oder andere ließ sich ein kaltes Pivo schmecken.

Springen wir schnell weiter zum zweiten Spiel des Tages. (goju)

15.04.2007 FK Príbram – FC Zlin15.04.2007 FK Príbram – FC Zlin

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.3
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“
FK Príbram vs FC Zlin
am 15.04.2007, 17.00 Uhr
Príbram, Stadion Na Litavce, 1. Liga CZ
3.962 Zuschauer, 1 : 1 (0 : 0)

Der Magier war vor etwas längerer Zeit schon mal anwesend. Aber nicht im Stadion, sondern auf dem Rasennebenplatz. Damals spielte die zweite Mannschaft von Pribram gegen Bohemians. Und er spekulierte damals auf Gästefans und dem Stadion als Spielort.
Nun, Gästefans und Stadion wären damals möglich gewesen. Dafür hätten es aber die echten Bohemians sein müssen. Und nicht dieses sinnlose Bohemians Strizkov Praha.
Man lernt halt nie aus.

Doch was soll der Erzähler von diesem Erstligaspiel kundtun?

Stadion? Sieht aus wie jedes andere im modernen Fussball; Nizbor war da schon geiler, auch Louny.

Spiel? Kann man auch 1. Liga in Jammerland anschauen. Genauso glatt und emotionslos. Hauptsache man trägt als Spieler ne „schicke“ Frisur zur Schau.

Fans? Unterhaching grüßt.

M: „Ritter! Wieso haben wir vorhin nicht in Kraluv Dvur Halt gemacht und das Derby gegen Bzova geschaut????“
R: „Nun, weil ich ab dem heutigen Tag in der Gilde der fahrenden Ritter eine Stufe empor geklettert bin. Honzaland hat erstklassig für mich nichts mehr zu bieten.“
M: „Zumindest bis Saisonende…“

Respekt sollten wir, also der werte Leser und ich, noch den fünf mitgereisten Fans aus Zlin zollen, welche den weiten Weg an einem Sonntag auf sich nahmen.

Doch was gab es noch an diesem trostlosen Ort?
Eine neue Art der Toilettenreinigung und –desinfektion vielleicht?
Einfach hochkonzentriertes und vor allem reines Chlor in der Toilette ausschütten und die Toilette bleibt sauber. Sauber deshalb, weil jeder der sie betritt eine Chlorvergiftung erleidet.
„Zum Glück vergeht hier auch die Zeit nicht“ dachte sich der Magier.
„Schiri, bring mal bissl Spannung ins Spiel.“
Rote Karte für die Gäste und Elfmeter kurz vor Schluss für die Heimelf. „Immerhin, auch wenn es gedauert hat.“
Mit dem nun fälligen Elfmeter war die Rudelbildung auf dem Platz intoniert. Der Schiri wurde das ein und das andere Mal hart angerempelt und die Führung für Zlin war dahin.
Ich hoffe doch, dass wenigstens die Leser, welche schon mal hier vor Ort waren, die Gedanken des Magiers verstehen. Bei diesem Spiel war der Abpfiff wahrlich eine Erlösung.
M: „Seit ihr drei zufrieden?“
R; S; B: „Ja, das sind wir.“
M: „Ihr spinnt doch alle drei…“
Und so wurde eine neue Geduldsprobe vorbildlich durch die vier Reisenden gemeistert. Dem einen hat es mehr, dem anderen weniger gefallen.
M: „Boar, schnell weg hier und bloß nicht wiederkommen. Erste Liga flop. Zehnte Liga topp.“ 😉

Ist Nizbor nun schon der heilige Sportplatz oder nicht?
Urteilt selbst………. (goju)

15.04.2007 SK Nižbor B . TJ Chrustenice15.04.2007 SK Nižbor B . TJ Chrustenice

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.2
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“
SK Nižbor B vs TJ Chrustenice
am 15.04.2007, 14:00 Uhr
Nižbor, Za Rybnìky, 10. Liga CZ (Okres Beroun)
60 Zuschauer, 1 : 2 (0 : 1)

Nach einiger Zeit erreichten die Reisenden nun Nizbor. Und sofort wurde das Fragezeichen auf der Stirn bei allen Vieren größer. Wo ist hier der Sportplatz? Wo?
Der Magier konsultierte sofort seine Kristallkugel, doch verwehrte sie Ihm im Tal der Berounka (Fluss an dem Nizbor liegt) den Dienst.
Von den Anhöhen links und rechts des Flusses konnten sie auch nichts Sportplatzähnliches erspähen. Nicht einmal in der örtlichen Burg konnte man Informationen erteilen.

R: „Bürgermeister, ihr seit dran. Schließlich seit ihr ja multilingual bewandert.“
B: „Ok, ich wird sehen was sich tun lässt.“

1. Opfer ein holzzersägender Honza. Bitte folgendes mal wieder bildlich vorstellen: Am Ende einer Siedlung, genauer am Waldesrand, hält ein Ross mit jammerländischer Plakette. Ein Ungar tritt hervor und fragt einen holzzersägenden Honza auf Polnisch nach dem Weg zum Sportplatz. Dieser schaut nur verdutzt, weist dann aber doch den richtigen Weg. Auf Tschechisch.
Dank der Wegbeschreibung und abermaligen Nachfragen bei einem anderen, aber ebenso verwirrten Honza, fanden sie dann den Sportplatz.
Verraten dürfen sie allerdings den geheimen Pfad nicht. Denn in Nizbor lässt man gern suchen.

So, und nun war das Tief für die Helden erreicht. Ein Tief, welches aber durchaus als positiv zu werten ist. Nachdem schon mal die 9. honzaländische Liga eine Woche zuvor beehrt wurde, war sie heute fällig. Die 10. honzaländische Liga!!! Tiefer geht es nicht mehr.

Doch Herz, was willst du mehr? So fanden sie hier auf diesem Sportplatz abermals eine kleine Tribüne, welche vom Ritter, Magier, Bürgermeister und Schmied das Prädikat „Kult hoch drei“ verliehen bekam.

„Honzaland, du wirst immer attraktiver“ dachte sich der Magier.
Dieser Sportplatz ist auf jeden Fall als voraussichtlicher Alterssitz vorzumerken.
Und auch kam wieder der Gedanke „Jetzt zählt nur der Moment…“ zu tragen, nachdem die Körper im Zenit zur Sonne platziert wurden und der Natur sowie dem Treiben auf dem Platz gelauscht wurde.
Über das Spiel ist mit den Worten „Es war halt ein Fußballspiel“ schon alles gesagt. Breiten wir lieber den Mantel des Schweigens darüber aus. In der Halbzeitpause spielten dann der Schmied, Bürgermeister und Magier mit einem Ball den Vereinsoberen vom SK Nizbor vor, doch wollten sie nicht so recht auf das Angebot (diese drei Herren spielen für den SK Nizbor und bekommen dafür hier einen Alterssitz) eingehen. Lieber wollten sie 20 Kronen sehen, als Eintrittsgeld. Dies war zwar auf freiwilliger Basis zu entrichten, also die Vier hätten nicht zahlen müssen, doch zur Förderung des Fußballs im Honzaland, zahlte man natürlich,
Doch was wäre der Sportplatz ohne ein weiteres Highlight?
Diesmal war es ein Linienrichter, der sich, während das Spiel im vollen Gange war, eine Zigarette nach der anderen sowie ein, zwei oder mehr Pivo schmecken ließ.
10. Liga im Honzaland eben.
Da aber alles Schöne mal ein Ende hat, hieß es dann leider mit dem Schlusspfiff Abschied nehmen. Abschied von dieser Spielstätte, welche umgeben ist von Natur. Sehr viel Natur.

Das Tal der Berounka flussabwärts (ein wirklich schönes Tal) ging es bis Beroun (auch eine Königsstadt) und von dort Richtung Pribram.
Leider bleib für eine ausführliche Stadtbesichtigung keine Zeit, da die Reisenden zu wenig von selbiger hatten. Grund waren wiedermal abenteuerlich enge Straßen zwischen Zdice und Pribram.
Doch erreichten sie dann doch das Stadion „Na Litavce“ pünktlich mit dem Anpfiff des Spieles…(goju)

15.04.2007 AFK Tuchlovice – SK Hvozdnice15.04.2007 AFK Tuchlovice – SK Hvozdnice

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 4.1
Episode 4 „Sonnige Stunden im Stredocesky kraj“

Der Stredocesky Kraj war das heutige Ziel der vier Reisenden, die da wären der Ritter, der Schmied, der Magier und ein weitgereister aus dem fernen Budapest-Ferencvaros (Franzstadt), welcher sich nur Bürgermeister dieser Stadt nennt.

M: „Herr Ritter, wo habt ihr den Bürgermeister kennen gelernt? So einen trifft man ja jetzt nicht alle Tage.“
R: „Das war in der Postkutsche von Potsdam nach Dresden.
Und ich muss sagen, dass er wirklich ein sehr Weitgereister ist. Doch erzählt doch einmal selbst von Honzaland, werter Bürgermeister.“
B: „Meine Mitreisenden, hört mich an.
Denkt ihr etwa, dass sich das Honzaland nur von Cechy bis Slonsk und Morava erstreckt? Wenn ja, liegt ihr falsch. Honzaland ist noch viel größer als das ihr denkt.
Es erstreckt sich in Nord-Süd-Ausdehnung von der Ostseeküste über den Balkan bis zum Mittelmeer. Und in der West-Ost-Ausdehnung vom Miriquidi bis zur Bering-See.
Ein sehr weites und vor allem teilweise noch unerforschtes Land. Vor allem abseits des Mainstream in den unteren Ligen. Eine Reiseempfehlung werde ich euch nicht geben. Vertraut lieber auf euer Glück und euer Bauchgefühl.
S: „Welch vage Worte. Ist nicht ein wenig mehr an Informationen möglich?“
M: „Ich verstehe es mal so: „Wer kreuzen will, sollte sich lieber auf eine solche Fahrt begeben, als zu suchen.“ Zumal wir ja finden.
B: „Oh, gut wiedergegeben.“
R: „Wo führen uns eigentlich unsere heutigen Wege hin?“
M: „Tuchlovice, Nizbor und Pribram.“

Und so ging wieder vorbei an geschichtsträchtigen Orten, die da wären:

– Budyne nad Ohri> Schloss/Burg
– die Königsstadt Slnay
– Smecno (hier wurde noch der örtliche Sportplatz besichtigt. Die Anfahrt zu diesem gestaltete sich wie folgt: Kloster – Militärausstellung – Sportplatz…..man sieht, für jeden was dabei.

AFK Tuchlovice vs SK Hvozdnice
am 15.04.2007, 10:30 Uhr
Tuchlovice, Stadion AFK Tuchlovice, 6. Liga CZ (Stredo
ceský kraj)
150 Zuschauer, 4 : 0 (2 : 0)

Pünktlich in der Zeit erreichten sie dann Tuchlovice und den Sportplatz.
Wieder mal ein sonderbarer seiner Art. Das Spielfeld war auf einer Seite ausgestattet mit einer Tribüne und umringt von einem Wasserlauf. Wer auf das Spielfeld wollte, musste hier über Brücken gehen. So etwas hatten die Vier in dieser Form auch noch nicht gesehen.

Der Eintrittspreis betrug die üblichen 20 Kronen, welche sogar an der Teilnahme des Halbzeitpausengewinnspiels berechtigten.
Die ersten, sowie auch die zweiten 45 Minuten wurden mit allerlei Geschichten aus der Gruft und Budapest verbracht. Der Ritter und der Bürgermeister stärkten sich mit je einem Pivo und einer Klobasa (das Spanferkel wurde heute nicht verköstigt).
Der Magier beschäftigte sich derweil mit der Brautschau und Fußball angucken, welches nur durch das erwähnte Halbzeitpausengewinnspiel unterbrochen wurde. Zu gewinnen gab es Shampoo, Socken, O-Saft und allerlei anderen Klimbim. Der Hauptpreis war allerdings ein vermeintliches Buch über tschechische Stadien.

M: „Ui, ich glaube ein tschechisches Stadionbuch erspäht zu haben. Schnell die Eintrittskarten gezückt und den Gewinnzahlen gelauscht.
212? Mist. 327? Auch nicht. 537? Nein.
Verdammt, warum wurde nicht mal die 442 gezogen.“

Und so mussten sie halt weiter ohne aufbauende Lektüre das Spiel verfolgen. Dieses endete, für eine völlig überlegene Mannschaft, mit 4:0. Es hätten aber eigentlich mehr Tore geschossen werden können, wenn nicht gar müssen.

Mit Abpfiff mahnte der Ritter wieder mal zum baldigen Aufbruch, denn der Weg nach Nizbor führte über sehr enge, ländliche Straßen.
Vorbei bzw. hindurch führte der Weg in eine Königsstadt. Diesmal Lany. Selbige Stadt ist anscheinend das Tor zum Krivoklatsko vrchovine/ CHKO Krivoklatsko.
Auch sind in dieser Stadt, welche touristisch gut erschlossen ist, Gebäude zu finden, vor denen sogar noch bewaffnete Wachen in starrer Körperhaltung stehen. (goju)

08.04.2007 FK Duchcov B – Sokol Suche08.04.2007 FK Duchcov B – Sokol Suche

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 3.3
Episode 3 – “Die kalten Stunden im Miriquidi”
FK Duchcov B – Sokol Suche
2. Trida Okres Teplice Anstoß: 16:30 Uhr – Ergebnis: 6:3
Spielstätte: Stadion FK Duchcov Z: 48

Der Magier besaß den Mut und wagte einen Blick über die Mauer, welche den Sportplatz von der Straße abtrennt. Auf dem Hartplatz war niemand zu sehen. Auf dem Rasenplatz waren gerade zwei Mannschaften mit dem Aufwärmen beschäftigt.
Und noch nicht genug des Glückes erstrahlte nun auch noch die Sonne in ihrer vollen Schönheit.

Dies, werter Leser, sind die kleinen und stillen Momente des Glücks, in denen man die Strapazen der anstrengenden Suche vergisst. In solchen Momenten setzt man sich am besten auf die Tribüne, lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen, streckt alle Viere von sich und schaut mit einem lachenden Auge dem munteren Treiben auf dem Platz zu.
„Alltag, du bist später wieder dran. Jetzt zählt nur der Moment!“ dachte sich der Magier.
Auch hier begann das Spiel recht schnell und rassig. Eine schnelle Gästeführung wurde durch einen überraschenden Treffer der Heimelf egalisiert. Dazu gab es mal wieder noch vor der Halbzeit die rote Karte für einen Gästespieler.
Mit der Halbzeit war dann die Zeit des Biergartenbesuches für den Knappen und Sancho Panza angebrochen. wohin sich etwas später auch der Schmied und der Magier begaben.
Nun schauten sie eben von hier aus Fußball. Eine abermalige Gästeführung wurde im sofortigen Gegenschlag wieder wettgemacht. 2:2. Plötzlich stand es 6:2 für die Heimelf, ehe die Gäste noch auf 6:3 verkürzen konnten und der Schiedsrichter abpfiff.

S: „Welch schönes Bierglas. Gefüllt mit dem güldenen Gerstensaft im Sonnenlicht…ein wahrer Traum. Zugern möchte ich es entwenden.“
K: „Fürwahr, ein schönes Glas. Schon die Gravur „Gambrinus“, welche sich von unten nach oben um das Glas windet.“
M: „So nehmt sie doch mit.“
P: „Nein, wir sind Ehrenleute. Lasst die Gläser stehen und kommt. Brechen wir auf nach Teplice zum letzten Spiel des Tages.“
S: „Ihr habt recht. Aber lasst uns noch mal die Gastwirtschaft „Interspar“ beehren. Ich habe schon wieder Hunger.“

Und so benutzten sie abermals die bekannte Route zurück nach Teplice um in schon genannter Wirtschaft noch ein Stück Pizza zu essen und ein „Moskauer Sahneeis“ zu verzehren. (goju)

08.04.2007 TJ Hvezda Trnovany – Sokol Borislav08.04.2007 TJ Hvezda Trnovany – Sokol Borislav

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 3.2
Episode 3 – “Die kalten Stunden im Miriquidi”

Nächstes Ziel war dann Teplice-Trnovany.
Vorbei ging es an riesigen Abraumbaggern und den Ort Duchcov mit dazugehörigem Stadion und Nebenplatz.
Als der Schmied das Stadion sah jauchzte er vor Freude. Er wurde gar zum sprudelnden Quell fröhlicher Laute.
Doch war es noch weit vor der Zeit des Anpfiffs, sodass noch keine Aussage über den späteren Spielort gemacht werden konnte. Rasen- und Hartplatz waren beide gekreidet.
Aber auch bis zum Spiel in Trnovany war noch genug Zeit und so kehrten sie erst einmal in die Gastwirtschaft „Interspar“ ein, um sich mit Nahrung und Getränken zu bewaffnen.

TJ Hvezda Trnovany – Sokol Borislav
3. Trida Okres Teplice Anstoß: 14:00 Uhr –  Ergebnis: 4:1
Spielstätte: Stadion TJ Hvezda Trnovany Z: 18

Frisch gestärkt ging es nun zum Stadion von TJ Hvezda Trnovany. Dieses Bauwerk war zu vergangenen Zeiten sicher imposanter als heutzutage. Zu Zeiten, als die Stufen noch nicht abgetragen, die überdachte Tribüne noch vorhanden und die Hänge noch nicht zugewachsen waren. Einzig der blaue Zaun, welcher um das ganze Spielfeld herum reicht, und ein paar alte Stufen verkünden von dieser Zeit.

Doch nun mussten der Schmied, der Magier, der Knappe und Sancho Panza hellwach sein und aufhören in solchen Phantasien zu schwelgen. Schließlich forderte diese Spiel der 9. und vorletzten Liga des Honzalandes die ganze Aufmerksamkeit und Konzentration.
Letzter gegen Vorletzter! Was will man mehr. Fußball in Reinkultur. Gänzlich unverfälscht. Mit bierbäuchigen, undynamischen Spielern. Ja, so was sehen auch die anderen Hardcorefußballfans, insgesamt waren es 18 Zuschauer, gern.
Allein diese neue Art des Spielaufbaues erfordert schon vollstes Mitdenken. Und wenn man dann dieses Spielsystem durchschaut hat, ja dann weiß man, wie erfolgreicher Fußball gespielt wird.
Ich schildere es mal folgender Maßen:
Die angreifende Mannschaft spielt einen gezielten Fehlpass in die Reihen der verteidigenden Mannschaft. Der Gegner ist aber auf Grund dieses plötzlichen Ballgewinnes dermaßen überrascht, so dass er gleich den Ball zur anderen Mannschaft zurück spielt, sich dabei aber die komplette Mannschaft nach vorn bewegt. Die angreifende Mannschaft spielt erneut einen gezielten Fehlpass in die Reihen der verteidigenden Mannschaft. Diese nun noch immer völlig überraschte Mannschaft spielt nun einen unglücklichen Pass hinter die eigenen Reihen, wo schon der Stürmer der angreifenden Mannschaft, vorher die ganze Zeit im Abseits, nun aber nicht mehr, gewartet hat und den Ball aufnimmt um ihn im Tor unterzubringen.
Ja, geehrter Leser, so sieht indirekt-direkt-unerfolgreicher-erfolgreicher Fußball aus, wenn er in Hochkultur zelebriert wird.
Und da der Schiedsrichter auch nicht gern seine Augen auf elf Spieler je Mannschaft richtet, schickte er einen Spieler pro Mannschaft noch vor dem Halbzeitpfiff vom Platz.
Doch leider gab es auch einen traurigen Moment für einen im Stadion anwesenden Honza.
Ein kleiner Junge pumpte seinen Ball mit einem Kompressor voll Luft. Zuviel Luft. Schlussendlich explodierte der Ball mit einem lauten Knall und der kleine Honza wurde zum Gespött der anderen Zuschauer. In diesem Moment hat der Fußball wieder seine hässliche und grausame Seite gezeigt.

Angestachelt von der Lust auf noch mehr Spitzenfußball, wie der gerade erlebte, verließen die Vier mit dem Abpfiff mal wieder den Ort des Geschehens um nun wieder auf schon bekannten Wegen nach Duchcov zu reisen. So standen sie wieder vor dem Stadion zu Duchcov und noch immer stand die bange Frage “Hartplatz oder Rasenplatz?” im Raum. (goju)

08.04.2007 SFK Mezibori – TJ Sokol Nova Ves v Horach08.04.2007 SFK Mezibori – TJ Sokol Nova Ves v Horach

Die Suche nach dem heiligen Sportplatz – Teil 3.1
Episode 3 – “Die kalten Stunden im Miriquidi”

„Meine werten Mitstreiter, wie ihr sicher mitbekommen habt findet in den nächsten Tagen das Osterfest statt. Und da pflege ich den Brauch meine Königin Mutter zu besuchen und mit Ihr Osterwasser zu holen.
Ich kann also folglich an diesen Tagen nicht an der Suche teilnehmen. Bitte habt Verständnis.“ verkündete Ritter Thomas unter der Woche dem Schmied und dem Magier.
„Aber bitte nehmt meinen Knappen in eure Obhut und legt Zeugnis über Ihn ab. Falls es schlecht ausfällt werde ich mich bei der „Nordischer Orden Feldzug Begleitung“ um einen neuen Knappen bemühen. Für den Fall das es wider erwarten positiv ausfällt, was ich allerdings nun wirklich nicht glaube, er ist ja schließlich ein Taugenichts, werde ich Ihm noch eine Chance geben.“ wahren seine weiteren Worte.

Und so holten dann der Schmied und der Magier den Knappen in der Knappenschule.

M: „Knappe, Ihr seht zerschunden aus. Was ist passiert?“
K: „Ich……“
D: „Schweig still, Unwürdiger! Ihr redet erst wieder wenn Ihr dieses ehrenwerte Gebäude verlassen habt.“
S: „Nun, Herr Direktor, was ist mit dem Knappen geschehen?“
D: „Ihm wurden für seine Vergehen der Pranger und zehn Peitschenhiebe zuteil. Ich hoffe es hat gefruchtet. Doch nun nehmt Ihn an euch und geht. Ich muss meine anderen Knappen weiter unterrichten.
Ach, bitte sagt dem Ritter Thomas, dass sein Knappe an dieser Schule keine weitere Chance erhält. Gehabt euch wohl.“

Und so verließen der Schmied, der Magier und der Knappe die Schule.
Da aber noch kein Ritter mit Ross für die kommenden Tage gefunden wahr, kehrten sie erst ein mal in der Gastwirtschaft „Zum Goldenen Reiter“, idyllisch an der Elbe gelegen, ein.

M: „Ihr seit also der Knappe. Ich hab schon viel von euch gehört. Mehr Negatives als Positives. Wie ist euer Name?“
K: „Der Radebeuler.“
S: „Was ist das für ein Name?“
K: „Nun, ich stamme aus Radebeul. Ich habe auch einen richtigen Namen, doch lege ich Wert darauf mit „der Radebeuler“ angesprochen zu werden. Schließlich genießt die Stadt aus der ich stamme ein hohes Ansehen. Mehr Ansehen, als ich mit meinem jetzigen Berufsstand habe. Deswegen will ich ja auch Kaufmann werden. Schließlich ist Radebeul eine gutbürgerliche, ja wenn nicht gar aristokratische Stadt mit Weinanbaugebiet.“

Der Schmied und der Magier lachten laut.

S: „Aristokratisch? Radebeul? Bruharhar, was wurde da in eurer Erziehung falsch gemacht?
Oder beliebt Ihr zu scherzen? Oder will er uns gar auf den Arm nehmen?“
K: „Nein, ich sage die Wahrheit!“
M: „Meine Herren, besinnt euch wieder.
Wir haben noch ein Problem zu lösen. Wir brauchen ein Lastentier für die Reise. Und auch habe ich noch nicht die Kristallkugel und die Sterne befragt, welche unsere nächsten Ziele sind.“
K: „Was ist eigentlich an eurer Kristallkugel so besonders? Was macht sie so begehrenswert für andere?“
M: „Ich kann auch statt Kristallkugel etwas anderes sagen. Wie wäre es mit „Kugel, welche prall gefüllt ist mit Crystall“?“
K: „Ja, das leuchtet ein. Kein Wunder, dass Ihr Visionen habt.“
S: „Lasst uns jetzt etwas essen und danach weiter sehen. Wirt! So bringe er uns die Speisekarte.“
W: „Hier, bitte sehr, wie gewünscht die Speisekarte. Und auch soll ich euch noch eine Nachricht überbringen. Dieser Herr da wünscht euch zu sprechen.“
S: „Welcher? Dieser da?“
W: „Ja, dieser.“
S: „Knappe, geht Ihr zu Ihm und fragt Ihn was sein Begehren ist.“

Der Knappe ging nur widerwillig zu diesem Fremden, der mit seinem rotem Haar einen sehr verwegenen Einruck machte.

K: „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“
P: „Ich rede nur mit eurem Herrn, nicht mit seinem Knappen.“
K. „Mein Herr, der Ritter, ist auf Besuch bei seiner Königin Mutter. Und diese zwei Herren da haben mich zu euch geschickt. Nun, erörtert Ihr mir euer Begehren?“
P: „Nun denn. Mein Name ist Sancho Panza. Ich bin auf der Suche nach den Suchenden, welche den „heiligen Sportplatz“ suchen.“
K: „Zu welchem Zweck?“
P: „Ich will ein fahrender Ritter werden. Und dazu muss man das ein oder andere Abenteuer in seinem Lebenslauf vorweisen. Und da erscheint mir die „Suche nach dem heiligen Sportplatz“ als richtig. Ich bin auch in Besitz eines vierbeinigen Tieres.“
K: „Ein Ross?“
P: „Fast. Es handelt sich um meinen Esel EL Corsa.“
K: „Einen Esel? Und so einer will fahrender Ritter werden. Pffffffff……….“
P: „Vergesst nicht, Knappe, Ihr seit eben nur ein Knappe. Ich bin dagegen frei. Fast schon ein Ritter, werter Radebeuler.“
K: „Woher wisst Ihr meinen Namen?“
P: „Schlechte Menschen sind schnell in aller Munde…“
K: „Du, du, du……. Nun gut. Ich werde den zwei Herren euer Anliegen vortragen. Bitte wartet einen Moment.“

Nach dem der Knappe dem Schmied und dem Magier von Sancho Panza berichtet hatte, beschlossen die zwei Ihn in ihre Mitte aufzunehmen und an der Suche teilhaben zu lassen.
Sie luden Ihn noch auf eine Mahlzeit ein und vertieften das Gespräch. Sie erfuhren, dass Panza aus Heidenau stammt, welches ja bekanntlich wie Radebeul und Freital zum Speckgürtel von Dresden gehört und sicher bald eingemeindet wird. Nur wissen sie es noch nicht.
Gegen Abend dann zog sich ein jeder auf ein Zimmer in der Gastwirtschaft zurück und schlief den Schlaf des Gerechten.
Fast jeder. Nur der Magier widmete sich noch einmal eingehend seiner Kristallkugel, den Sternen und dem „Weitem Wahrhaften Wissen“ um seine drei Mitstreiter zu früher Stunde aus dem Schlafe zu reißen und die nächsten vier Ziele der Suche zu verkünden.
Die da hießen Mezibori, Duchcov, Teplice und der Stadtteil Trnovany von Teplice.

Und so brachen sie erneut zu früher Stunde auf.
Nach abermaligem Aufstieg in den Miriquidi verlassen sie diesmal Angst- und Jammerland nicht via Altenberg – Zinnwald – Cinovec, sondern über das Grenzdorf Moldava.
Dieser kleine Ort war einmal durch die Zugverbindung Freiberg – Most mit der weiten, weiten Welt verbunden. Diese Zugverbindung diente einst dazu Braunkohle aus dem Böhmischen Becken nach Freiberg/Sachsen zu liefern, doch wurde sie nach einem dunklen Kapitel der Zeitgeschichte als Reparationszahlung abgebaut.
Die Reisenden passieren den Kammweg und schon führt sie ihr Weg hinab in ein malerisches Tal, bis sie in Hrob den Schnellweg nach Litvinov betraten.
An diesem Weg lagen jetzt die Städte Osek, welche ein altes Zisterzienser Kloster sein eigen nennt und die Stadt Lom, welche einen sehr erbärmlichen Eindruck im Rahmen der Bausubstanz machte. Doch beide Orte besitzen auch schöne Sportstätten, welche sogleich von den vier Suchenden besichtigt wurden.
Angekommen in Litvinov wurde auf Wunsch des Knappens noch das hiesige Stadion ein wenig begutachtet, leider waren alle Tore verschlossen. Danach wurde dann der direkte Weg nach Mezibori eingeschlagen, welcher die Vier wieder in etwas höher Lagen des Krusne Hory führte.

SFK Mezibori – TJ Sokol Nova Ves v Horach
1. B Trida Skupina C Ustecky Kraj Anstoß 10:30 Ergebnis: 3:0
Spielstätte: Hriste SFK Mezibori Zuschauer: 60

Mezibori, eine kleine, schicke Stadt, welche umgeben ist von Wald und in der es sicher nur zwei Jahreszeiten gibt: Winter und keinen Sommer.
Zur groben Orientierung wurde das Informationsschild angesteuert, welches leider nicht derer drei Sprachen von sich geben konnte, sondern lieber still schwieg und die Informationen bildlich wiedergab.

S: „Da, seht. Hier gibt es ein Stadion und einen Sportplatz. Was von beiden sollen wir zu erst beehren?“
M: „Der Sportplatz ist laut Kristallkugel der Spielort. Doch lasst uns erst einmal das Stadion anschauen, vielleicht ist uns jemand wohl gesonnen und es wird darin gespielt, ausnahmsweise.

Das Stadion von Mezibori hat an sich nicht viel zu bieten. Zehn oder mehr Stufen auf einer Gerade und hinter einem Tor. Dazu fehlten leider ein gut gepflegter Rasen samt Toren und Spielfeldmarkierung sowie zwei Mannschaften und Schiedsrichtern.

So trotteten sie also zum Sportplatz, welcher außer einem Hang und mehreren Sitzgelegenheiten und einem schönen Blick auf Stadt und Gebirge, nicht viel zu bieten hatte.

Beim betreten des Sportplatzes fuhr den Vieren jedoch erst einmal der Schreck in die Glieder. Da sich auf dem Sportplatzgelände auch ein eingezäuntes Grundstück befand, welches von zwei großen, wirklich großen, also so richtig großen Hunden bewacht wurde. Diese Hunde machten die ganze Zeit den Eindruck als wollten sie gleich über den in etwa gleich großen Zaun springen um die vier Besucher ins Jenseits zu beißen, sie quasi als Frühstück zu sich nehmen.
Welch brenzlige Situation.
Doch die Hunde wendeten sich von unseren vier erschrockenen Helden ab und wanden sich den nächsten Sportplatzbesuchern zu. Buh, dachten sich alle, noch mal Glück gehabt.

So, werter Leser, was denkt Ihr, erwartet einen für fußballerisches Niveau hier in der 7. Liga des Honzalandes? Vorab sei noch erwähnt, dass die nächsten Spiele einmal 9. Liga und einmal 8. Liga sind, bevor sich wieder in höhere Gefilde begeben wird.
Erwartet Ihr etwa technische Raffinessen, blitzschnelle Passspiel über drei Positionen bis zum Torabschluss? Oder dann doch schon eher ein von Fehlpässen und K(r)ampf bestimmtes Spiel?
Wisst Ihr was, schaut euch diesen Fußball hier doch einmal selber an. Zuweilen ist er besser als viele Erst- bis Drittligaspiele.

Nachdem der vereinseigene Kassierer seinen Zoll von 20 Kronen pro Person gefordert und erhalten hatte, konnte sich der Viererbund entspannt der 1. HZ widmen.
Der Fehlpassfußball wurde hin und wieder von schönen Kombinationen unterbrochen, welche mit noch schöneren Torchancen beendet, aber nicht genutzt wurden. Schon in der ersten HZ sah ein Gästespieler die rote Karte, worauf hin die Heimelf in Führung ging. Mit dem Halbzeitpfiff verließen dann die Zuschauer geschlossen den Sportplatz um in der benachbarten Vereinswirtschaft einzufallen. Dort genehmigten sich die meisten ein, zwei, drei….Pivo und philosophierten über das grade erlebte. An der Wand des Vereinsheimes hingen allerlei ausländische Wimpel und alte Fotos, auf den ersichtlich wurde, dass das Stadion anscheinend mal eine Tribüne besessen haben muss.
Auch das Infotaiment kam nicht zu kurz und so frönten unsere Helden ein wenig den honzaländischen Ausgaben von „Verstehen Sie Spaß..?“ und „Uuuppss, die Pannenshow“. Jedoch zu lachen gab es dabei nichts. Ist es doch eher merkwürdig, wer so etwas lustig findet. Doch da keiner unserer Helden die Sprache des Thekenmolochs sprach, konnte auch kein Programmwechsel vollführt werden.
Nach dem genug Wärme getankt wurde ging es wieder raus auf den Sportplatz, um noch mal zwei Tore der Heimelf zu sehen und das recht einseitige Spiel zu verfolgen.
Abpfiff und schnellen Schrittes bewegten sich alle vier zum Esel, welcher schon unruhig auf einer Wiese wartete und diesen kalten Ort nur zu gern nicht betreten hätte. (goju)

31.03.2007 FK Dolni Poustevna – TJ Valkerice31.03.2007 FK Dolni Poustevna – TJ Valkerice

„Die Suche nach dem heiligen Sportplatz“ Teil 2.2
FK Dolni Poustevna vs TJ Valkerice
am 31.03.2007, 16.00 Uhr
Dolní Poustevna, Stadíon Dolní Poustevna, 8. Liga CZ (Okresni prebor Decin)
60 Zuschauer, 4 : 1 (1 : 1)

Einigermaßen erholt von der Aufregung in Decin-Boletice, erspähte diesmal der Magier noch vor allen anderen den Sportplatz des hiesigen Vereins, welcher sich gleich neben einer Wohnsiedlung auf einem Berg gelegen befindet.
Und so staunten sie nicht schlecht, als sie den Sportplatz betraten. Der Eintritt wieder bei 15 CK, sogar ein Programmheft war im Preis enthalten.
Doch das Beste am ganzen war die Tribüne des Platzes. Acht Reihen mit 13 Sitzen und einem Dach. Unter dem Dach der Tribüne befindet sich eine Gastwirtschaft. Auf der einen Seite des Platzes noch ein Hang mit Holzbänken und auf der Gegengrade eine schöne Uhr, welche die aktuelle Spielzeit anzeigt.

Ach, hier fühlten sich unsere Helden wieder wohl und sicher. Sogar das Ross, welches nun zufrieden wiehernd auf einer grünen Wiese graste.
Sie ließen sich auf dem Grashang mit Holzbänken nieder und verfolgten das Spiel, welches durch die Heimelf sehr, wirklich sehr dominant geführt wurde. Jedoch wurde durch unkonsequente Chancenverwertung kein höheres Ergebnis als das 4:1 erzielt.
Doch mit der Zeit erweckten andere Gestalten das Aufsehen unserer Helden.
Waren doch auf der Tribüne zwei Jammerländer zugegen, welche nicht wussten sich ordentlich zu benehmen. Allzu oft ließen sie den „Jammerländer“ heraus. Von „Hoyzer, Hoyzer“-Rufen, über unflätige Beleidigungen des Schiedsrichters, bis hin zum Anfeuern eines Vereines welcher gar nicht in diesen Moment spielt und schon gar nicht aus Honzaland ist. Aber Hauptsache man trägt schicke Tarnfleckjacken, eine Sonnenbrille auf der Nase und einen Kapuzenpullover, von dem sich die Kapuze auf dem Kopf befindet.

R: „Meine werten Mitstreiter, glaubt ihr, dass diese zwei Gestalten Gaukler sind?“
S: „Nein. Mit diesem Gebaren? Das ist doch noch nicht mal zum Lachen. Nein, das sind nur arme Irre aus dem nahen Jammerland. Das man so was aber über die Grenze lässt. Die führen sich ja auf, wie so mancher Jammerländer auf der fernen Insel Mallorca. Magier, könnt ihr die zwei nicht einfach wegzaubern?“
M: „Ich würde schon gern, doch ist gegen so eine Brut der Menschheit noch kein Kraut gewachsen. So leid es mir tut. Aber Ritter, habt ihr nicht ein Schwert?“
R: „Ich besudle nicht mein Schwert mit dem Blut Schwachsinniger. Das sind sie nicht wert.“
M: „Nun denn. Hört, das Spiel ist zu Ende. Lasst uns nun wieder heim kehren…bis zu den nächsten Spielen in Honzaland ist es noch lang hin. Und leider muss ich morgen wieder am Hofe des Schlosses in Dippoldiswalde und Reichstädt sein und zaubern. Und eine Zauberprüfung hab ich diese Woche auch noch abzulegen.“

Und so verließen unsere drei Helden und das Ross abermals Honzaland. Der Magier war an diesem Tag ein wenig in Ungnade gefallen, konnte dies dann aber doch durch den zweiten Sportplatz wieder gut machen.
Der Ritter ließ sich nach Ankunft in Dresden sofort in sein Bett fallen um sich von den Strapazen des Tages zu erholen.
Der Schmied und der Magier bestiegen die Postkutsche nach Dippoldiswalde und waren zu später Stunde dann auch wieder Zuhause. Der Schmied ließ sich noch ein Festessen munden, schließlich muss er noch Kraft für seine schweißtreibende Arbeit sammeln und der Magier nahm in seiner kargen Behausung das Zauberbuch hervor und probte für den nächsten Tag am Schloss. (goju)